Der Weizen, der keiner ist

18. September 2013

Den Buchweizen kennenlernen

Unbeschwerte Kindertage! Erinnerungen an sonnenwarme Wiesen, wo mit viel Glück der Sauerampfer stand. Ein Blatt abgerissen und gekaut. Den typischen Geschmack bis heute noch im Mund. Warme Jahreszeit mit frischer Speise aus der Natur. Und zu Hause frischer Kuchen mit Rhabarber und viel Zucker drauf. Oder ein Kompott aus den ganz eigen schmeckenden Stängeln. – Ich hör schon auf zu träumen! – Ja, was hat das alles mit Buchweizen zu tun? Ganz einfach: Sauerampfer und Rhabarber sind Arten der Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Genauso wie der Buchweizen (Fagopyrum esculentum), um den es uns heute eigentlich geht. Sehr wohl wird dieser ertragreiche Knöterich auf den Feldern angebaut und geerntet. Die reifen Samenkörner sehen in ihrer Form und in ihrer Farbe den Bucheckern im Rotbuchenwald frappant ähnlich und erklären so den Namen des außergewöhnlichen Korns. Buchweizensamen sind generell eine sehr gesunde Speise, da sie viele Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Menschen, deren Verdauungssystem Probleme mit dem herkömmlichen Getreide hat, kennen allerlei Speisen, die mithilfe von Buchweizenmehl hergestellt werden, da sie eine gute Alternative zum glutenhaltigen Weizenmehl darstellen. Hat man sich an den eigenen Geschmack, den die Buchweizenkörner haben, einmal gewöhnt, so ist es kein Problem, auf diese wertvolle Kost umzusteigen. Ein Faktor ist im Hinblick auf diese Alternativfrucht auf unseren Äckern auch noch zu bedenken. Es sind nicht zuletzt die Bienen, die das blühende Buchweizenkraut sehr schätzen, da sie davon viel Nektar in ihre Stöcke einbringen können. In Zeiten des Rückgangs unserer Immenvölker ist das eine Tatsache, die durchaus bedenkenswert ist.

Tee aus Buchweizenkraut:

Zur Zeit der beginnenden Blüte des Buchweizens kann man das ganze Kraut ernten und trocknen. Von der zerkleinerten Droge nimmt man am besten 2 Teelöffel, um sie mit 1/2 Liter kochendem Wasser zu übergießen. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. 2-mal täglich getrunken, bewährt sich dieser Aufguss als begleitende Maßnahme bei Juckreiz, Pruritus, und Ekzemen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya