Entspannung ohne Alkohol

13. September 2013

Der Hopfen darf aber ruhig dabei sein

Ab und zu darf’s schon sein! Und dazu ist der erste Schluck ja so köstlich, vor allem, wenn das Gulasch bereits ein Stück weit konsumiert ist. Wer jetzt noch nicht auf die Idee kommt, was ich meine, dem sei es buchstabiert: das Bier! Österreich hat als traditionelles Brauland durchaus einige Spezialitäten aufzuweisen. Dennoch werden wir unsere nördlichen Nachbarn im Pro-Kopf-Konsum des blonden Gerstensaftes nicht übertreffen. Ist ja auch nicht unbedingt ratsam. Um ein gutes Bier brauen zu können, brauche ich immer noch eine Zutat, die auch auf wild wachsenden Pflanzen jetzt im Herbst zu finden ist: die Hopfenzapfen. Bei uns in Europa kommt der Hopfen (Humulus lupulus) an feuchten Stellen an Hecken und Bäumen in der freien Natur vor. Diese rechtswindende Pflanze kann in eine Höhe bis zu 8 Meter emporklettern. Dabei nimmt sie gerne die Stämme und Äste von Weiden, Pappeln und Erlen in Anspruch, um sich Richtung Himmel zu ranken. Als zweihäusiges Gewächs existieren vom Hopfen sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen mitsamt ihren Staubgefäßen bzw. Blüten. Von allgemeinem Interesse sind vor allem die Zapfen, die sich auf den weiblichen Trieben befinden und die nicht unbedingt befruchtet sein müssen. Am Hopfen hat man vor langen Zeiten auch das Wetter abgelesen. Die Bauern verbrachten sehr viel Zeit in der freien Natur und konnten bei ihrer durchwegs schweren manuellen Arbeit die großen Zusammenhänge auch besser beobachten. Zwei Weisheiten, die daraus resultierten sind etwa: „Der Hopfenblüte Duft verkündet trockene, warme Luft“ und „einer reichen Hopfenernte folgt ein strenger Winter“. Das Hanfgewächs Hopfen führt, naturheilkundlich betrachtet, eine Entspannung des Allgemeinzustandes herbei. Das bedeutet eher nicht, dass unser Verlangen nach Schlaf sich vermehrt, sondern vielmehr, dass unsere überreizten Triebe eine Besänftigung erfahren und in der Folge unser Wille in die richtigen Bahnen gelenkt wird.

Hopfen für Tee kombinieren:

Zu den Hopfenblütenzapfen lassen sich durchaus auch andere Kräuter hinzuspannen, um einen wirkkräftigen Tee aufzugießen. Wer morgens mit der Müdigkeit zu kämpfen hat, kann Hopfen und Brennnessel zusammenmischen. Das ergibt einen ausgesprochenen Blutreinigungstee. Hat jemand Schwierigkeiten mit der Magenschleimhaut, so kann man ihm einen Tee aus Lindenblüten und Hopfen zu gleichen Teilen empfehlen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya