Gift- und Heilpflanze zugleich

3. September 2013

Die Berberitze ist dornenbewehrt

Die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) trifft man in verschiedenen Zuchtformen in unseren Gärten an. Vor allem dann, wenn man einen undurchdringlichen Heckenwall anlegen möchte, ist es nicht schlecht, diesen Strauch von den Baumschulen oder Gartenmärkten zu erwerben, um damit die Flora rund um das eigene Haus zu gestalten. Diesem Ansinnen kommen nämlich die dornenbesetzten Ästchen jenes Zierstrauchs zugute, die auch so manchem Nützling in unserem grünen Paradies eine Zuflucht vor dem Raubwild bieten. In der Berberitze ist in den Pflanzenteilen das giftige Alkaloid Berberin enthalten, mit Ausnahme der reifen Früchte und Samen. Ab August beginnen die roten Beeren der Berberitze zu reifen und es kann vielleicht sein, dass sich mancher Hobbygärtner gar nicht im Klaren darüber ist, welchen Schatz er in den Stauden vor seinem Fenster hängen hat. Es gilt sicher als edle Haltung, will man das Obst für den kommenden Winter den hungrigen Vögeln überlassen. Dennoch darf auch etwas für den Menschen dabei abfallen. Es ist bekannt, dass man aus den Berberitzenfrüchten eine etwas herb schmeckende Marmelade herstellen kann. Da die voll ausgereiften Beeren aber ebenso roh genießbar sind, könnte man darangehen, diese mit ein wenig Fleiß zu entsaften. Sie enthalten reichlich Pektin und Fruchtsäuren sowie Gummi. Der gewonnene Saft weist eine eher bräunlich-gelbe Farbe auf. Am besten ist es natürlich, im Herbst den frischen Saft zu verwenden, wenngleich er auch mit Zucker eingekocht werden kann.

Blutdruck und Fieber senken:

Geringe Mengen des Saftes, der aus Berberitzen-Beeren gewonnen wird, erweisen sich als hilfreich, um sowohl das Fieber als auch den Blutdruck zu senken. In besagten Anliegen kann man 3-mal täglich einen Esslöffel voll des Berberitzensaftes zu sich nehmen. In akuten Fällen ist dies aber kein Ersatz für die kompetente Behandlung durch den Arzt. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya