Die unserem Organismus nutzen
Der Bergbau hat in unserer Heimat eine lange Tradition. Mithilfe verschiedenster Techniken dringt man dabei in das Erdreich vor, um mehr oder weniger wertvolle Stoffe und Mineralien zu gewinnen. Der Handel mit dem jeweiligen Gut hat ganze Ortschaften und Regionen reich gemacht. Man denke dabei nur an die Gewinnung und den Handel mit Salz. Viele Ortsnamen geben davon Zeugnis. Egal, ob man nun zu Erz oder irgendeinem anderen Material vorstoßen möchte: es bedarf eines irrsinnigen Aufwandes, um durch das Erdreich oder das Gestein an die gehaltvollen Schichten vorzudringen. Wie wunderbar ist es in diesem Zusammenhang zu bemerken, dass unsere Pflanzen ebenfalls in sich diese Aufbaustoffe speichern. Mit ihren Wurzeln ist es ihnen durchaus möglich, uns den Inhalt des Erdreiches aufzubereiten. Im Zuge der Verdauung konsumierter vegetarischer Kost holt sich der Organismus dann all das Vorhandene aus der Nahrung heraus. Ein Gewächs, das in den Augen vieler einfach als lästiges Unkraut betrachtet wird, ist die Vogelmiere (Stellaria media), die unter anderem sehr viel Kali in ihren Pflanzenteilen speichert. Auf verschiedene Art kann man nun dieses Kraut verwerten, damit der Körper davon einen Nutzen zieht. Und die Zeiten sind gottlob längst vorbei, in denen man sich vielleicht gar noch rechtfertigen musste, wollte man aus „Unkraut“ eine Suppe auf den Tisch stellen.
Vogelmieren-Suppe als Mineralienlieferant:
Die ganzen frisch geernteten Pflanzen der Vogelmiere werden unter fließendem Wasser sauber gereinigt. Mit einem Mixer zerkleinert man die Vogelmieren-Triebe hernach zu einem Brei. Dann stellt man eine helle Einbrenn her, in die man den Pflanzenbrei hinzugibt und das Ganze mit etwas Brühe aufgießt. Die Suppe wird danach ca. 10 Minuten lang gekocht. Bevor man sie vom Herd nimmt, lässt man noch etwas Dille kurz mitkochen. Auf den Tisch kann man dieses Gericht mit ein paar gerösteten Brotwürfeln kredenzen. Mahlzeit!
ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya