Wunden und Narben

19. August 2013

Erzählen eine Geschichte

Ein makelloses Äußeres ist anscheinend schon der halbe Fahrschein für das Leben. Das scheint sehr einleuchtend. Denn wir reagieren auf ein nettes und attraktives Erscheinungsbild eines Menschen nun einmal sehr wohlwollend. Da gibt es genug Begebenheiten, die man entweder berichtet bekommen oder selbst erlebt hat. Immerhin liegt es in unserer Natur, schöne Zeitgenossen für uns gewinnen zu wollen und sie daher zu umwerben. Aber letztendlich sind Mitmenschen, die außer einem sommerlichen Teint, vollem Haar und einer gut proportionierten Statur samt dementsprechender Garderobe kaum etwas aufzuweisen haben, schlichtweg langweilig. Da gibt es durchaus Parallelen in der darstellenden Kunst. Oft bringen die Irregularitäten Leben in die äußere Gestalt hinein. Auf unserer Haut, dem flächenmäßig größten Organ des Körpers, sind es häufig die Narben, die eine eigene Geschichte kundtun. Meist stammen sie von Operationen oder von einem Unglücksfall, die schon lange in der Vergangenheit stattgefunden haben. Mit den guten Möglichkeiten, die der chirurgischen Medizin heute zur Verfügung stehen, verheilen Schnittstellen, die im Zuge eines operativen Eingriffs notwendig sind, ganz gut. Dennoch braucht es nach wie vor die gute Hand beim Schließen einer Wunde. Unterstützung bieten aber auch die Heilkräuter, die den Organismus von innen heraus stärken können. Eine davon heißt Blutwurz (Potentilla tormentilla), die aufgrund ihres wissenschaftlichen Namens auch Tormentillwurz genannt wird.

Blutwurz wirkt zusammenziehend:

Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Blutwurz nimmt man am besten 2 Esslöffel voll und setzt diese über Nacht in 1/2 Liter kaltem Wasser an. In der Früh wird der Ansatz kurz aufgekocht. 5 Minuten lang ziehen lassen, abseihen und in eine Thermosflasche gießen. Tagsüber nimmt man vom Blutwurztee immer wieder einen Schluck, damit Wunden besser vernarben. Sind die Wunden geschlossen, kann man zusätzlich Beinwellsalbe am Abend darauf auftragen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya