Und den Körper stärken
Was ist Stärke? Blicken wir auf den Stamm eines altes Baumes, der vielleicht sogar schon mehrere hundert Jahre gewachsen ist, so ist das ein mögliches Sinnbild dafür. Es gibt aber noch andere Dimensionen, die zählen. Stark ist auch jemand, der sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt. Zudem ist für mich auch ein Mensch bewundernswert, der aufgrund einer begnadeten Sensibilität mehr als seine Zeitgenossen in für ihn spürbare Spannungen hineingerät und diese auch erträgt. Fein verästelt und mit scheinbar zartgelben Blütenwölkchen bekrönt wächst das Gelbe Labkraut auf den Wiesen und sucht sich zwischen den hochgeschossenen Grashalmen einen Weg zum Licht. Wenn wir dieses Rötegewächs betrachten, finden wir nichts Grobes oder Klobiges an ihm. Ganz fein verästelt steht es da, seine Blätter muten fast wie Nadeln an, ohne aber zu stechen. Wer also vor dem Labkraut innehält, wird automatisch dazu animiert, nach innen zu blicken, wo Leib und Seele zusammenwirken. Ein gutes Zusammenspiel der Physis und der Psyche haben eine Harmonie zur Folge, die einen zur Ruhe kommen lässt und daher ruhig bleiben lässt, auch wenn äußere Einflüsse das anscheinend unmöglich machen. Mit seinen Inhaltsstoffen wendet sich das Gelbe Labkraut, das auch unter dem Namen Echtes Labkraut (Galium verum) bekannt ist, der Verdauung und den Nieren zu. Trinkt man ab und zu einen aus Labkraut aufgebrühten Tee, fördert man die Tätigkeit des gesamten Lymphdrüsensystems und stärkt auf eine milde und gleichzeitig effektive Weise die Pfortadern.
Gesunde Erfrischung:
1 Teelöffel voll zerkleinerter Labkrautblüten, frisch oder getrocknet, wird in ein Glas Sauermilch durch Umrühren hineingemischt und anschließend zugedeckt. 15 Minuten ziehen lassen und dann trinken. Der gute Geschmack verbindet sich dabei mit einer sinnvollen Unterstützung unserer Gesundheit.
ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya