Ins Gesicht schauen

3. Mai 2013

Dem andern und sich selbst

Vor Ostern wurde noch vielerorts in Kirchen und Kapellen der so genannte Kreuzweg Jesu Christi betrachtet und gebetet. Häufig sind auch die dazugehörigen 14 Stationen in Bildern an den Wänden der Gotteshäuser zu finden. Eine Station wählt eine gewisse Frau namens Veronika als Hauptdarstellerin, die Jesus ein Schweißtuch reicht, auf dem nach der Begegnung der beiden sein blutbeflecktes Antlitz zurückbleibt. Ja, das Gesicht ist für jedes zwischenmenschliche Aufeinandertreffen etwas Notwendiges. Ohne Konterfei können wir, sofern wir unser Augenlicht verwenden können, eine Person nur schwer erkennen. Und selbst blinde Mitmenschen tasten nach dem Gesicht ihrer vertrauten Angehörigen. Das Antlitz ist sozusagen die Visitenkarte unserer Seele. Alle unsere Empfindungen spiegeln sich darauf. Manchmal kann man den ganzen Lebenslauf eines Einzelnen und gleichzeitig das damit verbundene Verhärmte oder die bewahrte Güte davon ablesen. Mit unserem charakteristisch und einmalig geformten Kopf treten wir aus unserer Anonymität heraus. So ist es nur recht und gut, für unser Aussehen etwas zu tun. Es geht dabei aber nicht darum, sich bei irgendeiner Agentur als Model zu bewerben. Schönheit definiert sich nicht nach dem, was die Bilder der Kataloge, Homepages oder Illustrierten vorgeben. Das Ästhetische ist immer auch das Echte und das Charaktervolle, das wir ebenso unserer Umwelt zumuten dürfen. In diesem Sinne sollten wir einander wieder mehr unser Angesicht zeigen und damit unsere volle Präsenz füreinander.

Goldmelisse als Kosmetikum:

Vor dem Schlafengehen kann man sich aus Goldmelissen-Blüten einen Tee kochen, den man dann 1 Stunde, bevor man ins Bett schlüpft, trinkt. Dieser Aufguss entspannt unsere Befindlichkeit und schenkt uns am Morgen ein frisches und ausgeruhtes Gesicht.
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