Spurensuche durch Missgeschick

18. März 2013

Dem Safran auf der Spur

Unlängst entdeckte ich in einem Abstellraum unseres Klosters zwei Packungen mit Krokuszwiebeln. Diese dürften dort schon längere Zeit darauf gewartet haben, in die Erde verpflanzt zu werden, doch niemand hat sie bis jetzt dazu aus dem Plastiksäckchen befreit. Ich dachte mir, dass es einen Versuch wert ist und steckte kurzerhand die vertrockneten Knöllchen unter einer Blutbuche in die vom eben abgetauten Schnee noch feuchte Erde. Mal sehen, ob daraus noch etwas wird. Im besten Falle ist natürlich der Herbst die Zeit, um Krokusse oder Tulpen zu pflanzen. Wenn man sich jedoch in der pflanzlichen Verwandtschaft der großen Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) ein wenig umblickt, wird man dabei nicht nur auf die prominenten Frühlings- und Sommerblumen stoßen. Vielen ist wahrscheinlich gar nicht bekannt, dass es auch eine Herbstblume darunter gibt, die ein äußerst wertvolles Farb- und Gewürzmittel beinhaltet. Ja, ich meine ganz konkret den Safran (Crocus sativus). Normalerweise denkt man beim Hören des Wortes „Safran“ an den asiatischen Raum, aus dem dieses wertvolle Produkt angeblich einst importiert wurde. Historische Forschungen belegen aber, dass man den beliebten Gewürzkrokus über Jahrhunderte auch in Österreich kultivierte und dessen Blütennarben von hier aus exportierte. Im 19. Jahrhundert erlosch jedoch diese Tradition, so dass es vor kurzem erst wiederum zu einer Neubesinnung und zu einem Neustart des Anbaus von Safran in der Wachau und im Burgenland kam. Über das Internet lassen sich leicht die Erfolge dieser mutigen und sinnvollen Initiativen ablesen.

Safran für die Seele:

Ist jemand verzagt und fehlt die innere Freude, so nehme man 3 bis 4 echte Safran-Narben und lege diese in eine Schale voll warmer Milch. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und dann schluckweise trinken. Man kann dies in der Früh und am Abend durchführen, aber nicht länger als eine Woche. Danach 8 Tage lang aussetzen, bis man die Anwendung wiederholt.
Kategorien: Nachlese