Bitterkräuter in der Fastenzeit

14. Februar 2013

Begleiter, die zum Wesentlichen führen

„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler.“ (Mt. 6, 16) Für die Fassade haben wir im Fasching wohl genug getan. Ja, manche haben sich verkleidet, um sich ein anderes Aussehen zu geben. Jetzt aber sind wir durch die Kirche eingeladen, nach innen zu gehen. Dabei brauchen wir weder verbittert noch verhärmt dreinschauen. Ganz im Gegenteil. Gerade bittere Stoffe sind es, die heilen und das Gemüt aufhellen. So schrieb Hermann-Josef Weidinger einst: „Denn Bitternis im Mund trägt Fröhlichkeit ins Herz. Macht gesund.“ Diese Worte verfasste er im Zusammenhang einer Betrachtung über den Wermut. Und weiter meint er: „Alles Bittere fördert die Lebertätigkeit. Das wiederum wirkt sich sehr günstig auf das Gemüt aus.“ Eine kleine Mutprobe gefällig? Als äußerst wertvoll und heilsam erweist sich ebenso eine andere bittere Pflanze: das Tausendguldenkraut. Leidet jemand an Magensäuremangel, so findet er in diesem Gewächs einen guten Partner. Aber Vorsicht, Tausendguldenkraut-Tee schmeckt ungewöhnlich bitter! Also, vielleicht bringt auch so mancher Gesunde den Mut auf, diesen Tee zu kosten, denn das wirkt sich allemal günstig auf unser Gedächtnis aus. Das Rezept dazu: 1 Teelöffel voll zerkleinerten und getrockneten blühenden Krautes wird in ½ l kaltem Wasser 8 Stunden lang angesetzt. Danach abseihen und zimmerwarm trinken. Nicht anwärmen.

Bei zu viel Ärger und zu wenig Gallenfluss:

Sollten wir zum Wermut greifen. Für den Tee nehmen Sie 2 Teelöffel getrocknete Wermutblätter und übergießen diese mit ½ l siedendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt trinken, am besten ½ Stunde vor oder 1 Stunde nach den Mahlzeiten.
Kategorien: Nachlese