Der Almabtrieb hat begonnen

23. September 2012

Das Pflanzenwissen mit ins Tal nehmen

So schön es im Sommer auch war, entlang der Grate den Gipfeln zuzuwandern und von oben den Blick auf die satten Bergwiesen samt den darauf phlegmatisch weidenden Kühen zu genießen, so schnell ist die klimatisch heitere Zeit in der Höhe auch wieder vorbei. Über Nacht kann alles mit einer dicken Schneedecke verhüllt sein. So ist es für unser Vieh nur gut und recht, den Winter im sicheren Stall zu verbringen. Wenn also feierlich unsere Milchlieferanten zu Tale geleitet werden, darf auch die Kunde von den heilsamen Gewächsen der Bergwelt mit in die Ebene genommen werden. Neben Edelweiß und Enzian soll auch die Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) nicht vergessen sein. Der Volksmund nennt die Pflanze Petersbart, da sich nach dem Verblühen an den Früchten weißzottige, wollig behaarte Fluggrannen ausbilden, die einen perückenartigen Schopf formen. Dieses Rosengewächs kann an seinem Standort in den Alpen oder in den Tundren des hohen Nordens weite Flächen mit seinen holzigen Trieben überziehen. Auffallend sind seine weißen oder cremefarbenen Blüten, die sich in den Monaten Juni bis August zeigen. Von der Silberwurz kann man sowohl die Blüten, die Blätter und die Wurzel ernten und trocknen. Die heilenden Eigenschaften dieser Bergblume werden vor allem durch ihre Gerbstoffe, den in ihr enthaltenen Mineralsalzen und ätherischen Ölen und nicht zuletzt durch ihre Harze dem Kräuterkundigen zur Verfügung gestellt. Wenn jemand unter Herzbeschwerden leidet, kann er auf den Tee aus Silberwurz-Kraut zurückgreifen. Auch nach einem Schlaganfall lohnt es sich, die positiven Kräfte der Almpflanze zunutze zu machen.

Silberwurz-Tee:

Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut der Silberwurz werden 4 Teelöffel mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrüht. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Tagsüber kann man dann je eine Schale schluckweise trinken. Aus der Wurzeldroge wiederum gewinnt man einen Absud in gleicher Weise, um damit ein Gurgelwasser zur Verfügung zu haben. Silberwurz
Kategorien: Nachlese