Unkraut aufwerten

12. September 2012

Am Beispiel des Hederichs

Na, die Überschrift kann ja nur vom Kräuterpfarrer stammen! Der sollte einmal zusehen, wie man den Garten sauber hält. Was man auch anstellt, es wächst immer wieder nach und wuchert. Und da gibt’s ja Pflanzen, die schier unausrottbar sind, wie z. B. der Giersch mit seinen langen Wurzeln! Nun, ich weiß, dass Gartenarbeit bzw. die Pflege eines Beetes oft vieler Mühe und großer Anstrengungen bedarf. Dennoch will ich nicht miteinstimmen in das Lied der Unkrautklage. Ich hab mittlerweile gelernt, genau hinzuschauen und auch einmal die einzelnen Pflanzen zu Wort kommen zu lassen. Es gibt kein einziges Gewächs auf der ganzen Welt, das in seiner natürlichen Form nicht eine Aufgabe für das Gleichgewicht der Natur hätte. Eine ganz andere Frage ist es, was jeweils der homo sapiens aus den einzelnen Arten gemacht hat. Der Hederich z. B. ist eine Pflanze, die seit dem Entstehen der menschlichen Siedlungskultur uns Erdenbürger begleitet. Dabei dringt er nicht bis in unsere Behausungen vor, sondern nimmt mit unseren Abfall- und Schuttplätzen vorlieb. Und dort steht er den Sommer über mit seinen schmucken gelb oder weiß-violett gefärbten Blüten da, um den Bienen fortwährend den nötigen Nektar zu bieten. Darüber hinaus birgt er auch heilende und stärkende Kräfte. Meinen Sie nicht auch, dass wir manchmal vorschnell von Unkraut sprechen?

Nach Gelbsucht:

Die Früchte des Hederichs reifen in nacheinander eingeschnürten Gliederschoten heran. Die reifen Samen kann man sammeln und pulverisieren. 5 g davon werden in ein Glas Rotwein gegeben. Von diesem Ansatz nimmt man den Tag über verteilt jeweils einen Schluck. Dieser Trunk hat auch vorbeugende Wirkung. Hederich
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