Apollofalter und Hühnerauge

11. August 2012

Das Fetthennengewächs Tripmadam steht mittendrin

Auf, in die Berge! Solange der Rat der einheimischen Bevölkerung eine Wanderung in unsere schöne Bergwelt sinnvoll scheinen lässt, sollte man den Rest des Sommers noch nutzen, um sich „per pedes“ über die geographischen und alltäglichen Niederungen unserer Existenz zu erheben, um zu allem, was Routine und Stress bedeutet, Abstand zu gewinnen. Entlang würzig duftender Wiesen führt einem der Weg auf die Gipfel, von denen wir unsere Blicke erheben und schweifen lassen können. Die oft einzigartigen Blumen und Gewächse jenseits der Baumgrenze locken nicht nur Touristen, sondern auch den einen oder anderen seltenen Schmetterling an.

Dazu zählen ebenso die Arten des Apollofalters. Mit ihren schön geschmückten weißen Flügeln formen sie das Lob an den Schöpfer in einen schwungvollen Tanz, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen. Sie scheinen ihre damit gewonnene Freiheit richtig zu genießen und erinnern sich dabei vielleicht noch daran, wie sie sich als Raupe auf der Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre), auch Tripmadam genannt, ihre Bäuche vollgeschlagen haben. Gerade auf felsigen und sandigen Standorten schaffen es sämtliche Dickblattgewächse, das oft spärlich vorhandene Wasser zu speichern, um so Wind, Wetter und Untergrund zu trotzen.

Das Wissen der Bergbauern:

Die nächst liegende Apotheke zu den einsamen Gehöften inmitten unserer Berge war und ist die Schatzkammer der Natur. So kann man von der Tripmadam die Haut der Blätter in Form von kleinen Lappen abziehen, um sie auf Hühneraugen aufzulegen, damit diese beseitigt werden. Bevor man diese Anwendung durchführt, sollte man die Haut rund um das Hühnerauge mit Schweineschmalz einschmieren.
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