Blumen und Gras streuen

7. Juni 2012

Ein alter Brauch mit Sinn

Wir dürfen froh und dankbar sein, dass in Österreich heute die Feiertagsregelung gilt. Fronleichnam ist für die katholischen Christen unseres Landes ein wichtiges Fest, an dem auch Andersgläubige partizipieren und von dem alle profitieren dürfen. Am Land ist es vielerorts noch üblich, für die Prozessionen mit dem Allerheiligsten frisch gemähtes Gras samt Blüten auf den Weg zu streuen. Es ist dies eine Ehrerbietung an den Herrn Jesus Christus, der in der Gestalt des Brotes durch die Straßen und über die Plätze getragen wird. Die Botschaft, die damit zum Ausdruck gebracht wird, ist folgende: Jesus, der sein Leben am Kreuz dahingab und von den Toten auferstand, hat nicht nur die Menschen, sondern auch die gesamte Schöpfung der Erlösung zugeführt. Und noch eines kommt bei diesem alten Fest zum Tragen: das Evangelium wird bei den einzelnen Stationen der Prozession verlesen. Somit erfüllt sich in gewisser Weise der biblische Auftrag, in dem es heißt: Verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! (vgl. Mk.15,16) Die Schöpfung ist nicht einfach ein Produkt des Zufalls. Sie ist vielmehr bewusstes und persönliches Geschenk des Schöpfers an uns Menschen. Ein Geschenk macht aber nur Freude, wenn man es schätzt und nutzt. Die Schöpfung samt den vielen Pflanzen und Tieren hat schon eine heilende Wirkung auf uns, wenn wir darin eine unverbrüchliche Zusage des Allmächtigen zu uns Menschen entdecken können.

Den Blick schärfen:

Wer öfter einen Spaziergang in die freie Natur unternimmt, tut sich und seiner Gesundheit etwas Gutes. So vieles, was uns dabei begegnet, bringt uns ins Staunen. Für das geistige und das geistliche Leben unserer irdischen Existenz haben wir dabei die Möglichkeit, unsere Tugenden zu stärken. Die Tugenden sind dafür da, dass wir etwas taugen. Zwei „D“ kann so mancher bewusste Blick auf die Heilpflanzen am Wegrand stärken: die Demut und die Dankbarkeit! Pfingstrose
Kategorien: Nachlese