Nicht erst im Herbst aktuell

20. Mai 2012

Der Zwetschkenbaum begleitet unser Leben

Früher war es üblich, dass in meiner Heimat in jedem Bauernhaus im Winter ein köstliches hochprozentiges Getränk gebrannt wurde. Es handelt sich dabei um den Slibowitz, der aus den im Herbst eingemaischten Zwetschken gewonnen wurde. Heutzutage wird viel weniger Schnaps gebrannt. Dennoch gehören die Bäume quasi als fixer Bestandteil zu unserer Kulturlandschaft. Durch das warme Wetter war in diesem Jahr die Blütezeit dieser Obstbäume auf eine sehr kurze Zeit begrenzt. Nun stehen sie bereits in ihrem grünen Laubkleid in den Gärten sowie auf den angrenzenden Wiesen und legen mehr und mehr ihre Kräfte in die heranwachsenden Früchte, die dann im Herbst, wenn sie reif zu Boden fallen, süß und schmackhaft unseren Gaumen erfreuen. Die Zwetschken sind eine Unterart der Pflaumen und zählen zur Familie der Rosengewächse. Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger hat in seinem Garten neben dem Pfarrhof in Harth einst viele Zwetschkenbäume gepflanzt. Heute weiden meine Gänse darunter, die gleichsam als Wächter auf die Bäume aufpassen.

Zwetschkenbaum-Blätter ansetzen:

Nach dem Blühen der Bäume sammelt man die frischen Blätter, nimmt eine Menge von ca. 100 g, kocht diese in 1 Liter Weißwein kurz auf und lässt das Ganze 1/2 Stunde lang ziehen. Nach dem Abseihen der Blätter rührt man 3 Esslöffel voll guten Honigs in den Wein und füllt ihn in eine dunkle Flasche, um diese kühl zu lagern. Morgens und abends nimmt man je ein Stamperl davon, das vor dem Trinken leicht angewärmt wird. Das hat sich in der Erfahrung der Naturheilkunde bei Halsschmerzen und geschwollenen Mandeln bewährt. Spült man mit diesem Wein den Mund, erfährt dadurch das Zahnfleisch eine Stärkung. Kraeuterpfarrer Benedikt und Gaense
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