Dem Löwenzahn ziemlich ähnlich

16. Mai 2012

Die große Zahl der Korbblütler

Eins gleich vorweg: Pro Kolumne gibt es nur ein Bild. Allein deswegen ist es schwer, meine heutige Botschaft exakt an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Es handelt sich um eine gewisse Orientierungslosigkeit bei Amateuren, ja selbst bei Profis der Kräuterkunde, wenn einem bei einem Gang durch die Natur hinter- oder nebeneinander verschiedene Gewächse zur Ansicht kommen, deren Blüten oder Blätter so ähnlich sind wie die des Löwenzahns. Man nehme also ein profundes Pflanzenbestimmungsbuch zur Hand und schaue einmal unter dem Begriff Habichtskraut nach. Alle Arten haben den wissenschaftlichen Namen Hieracium, so z.B. das Wald-Habichtskraut, das Gemeine, das Dolden- oder das Gabelige Habichtskraut. Hat man es mit keinem der Genannten zu tun, blättere man weiter und suche die Merkmale folgender Gewächse: Rainkohl, Gewöhnliches Bitterkraut, Wurmlattich oder Mauer-Pippau. Selbst die verschiedenen Gänsedistel-Arten blühen ähnlich wie der Löwenzahn. Kurzum: es ist alles nicht so einfach, und die Vielfalt der Pflanzen ist jedes Mal ein Grund, der uns in Staunen versetzen kann. Aber ist das nicht letztendlich ein sehr heilsamer Effekt unserer blühenden Freunde?

Das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella):

Die hier abgebildete Pflanze war einst ein angesehenes Heilkraut, das Hildegard von Bingen schon zur Stärkung der Sehkraft empfahl. Man sammelt das ganze blühende Kraut, trocknet es und bereitet daraus im Heißaufguss (2 TL für 1/4 l Wasser) einen Tee zu, der eine antibiotische, harntreibende und schleimlösende Wirkung hervorruft. Er fördert die Ausscheidung des Eiweißes im Harn, hilft bei Nierenentzündungen, Gicht, Durchfall und zur Wundbehandlung. Der frische, abgekühlte Tee dient als stärkendes Augenwasser. Habichtskraut
Kategorien: Nachlese