Essig – ohne Wurst

13. Mai 2012

Innerlich und äußerlich verwendbar

Reinigen, konservieren, würzen, waschen, desinfizieren und polieren. All diese Begriffe fallen mir ein, wenn ich an den Essig denke. Vor allem der Obstessig, allen voran der Apfelessig, kann durch verschiedene Anwendungen der Naturheilkunde uns allen seine wertvollen Dienste anbieten. Als es noch üblich war, die Verstorbenen aus der eigenen Familie im Haus aufzubahren, hat man an ihnen die Waschungen mit Essig vollzogen, um die Haut schön zu halten und den Zersetzungsprozess ein paar Tage zu stoppen. Der Essig hilft aber vor allem dem Organismus der Lebenden. So dürfen wir auch auf unsere eigene Haut schauen und uns fragen, was wir unserem flächenmäßig größten Organ Gutes tun können. Leidet jemand unter fetter Haut, dann liegt das meist an einer übermäßigen Talgabsonderung. Regelmäßiges Waschen mit naturreiner und hautfreundlicher Seife kann sich da schon bewähren, vor allem dann, wenn man die Haut nach dem Abwaschen mit verdünntem Apfelessig einreibt. Mit Hilfe von Obstessig lassen sich aber auch die verschiedensten Varianten an Kräuteressig-Auszügen herstellen. Nimmt man an heißen Tagen ein Glas voll Wasser und gibt je nach Geschmack ein paar Teelöffel Kräuteressig hinein, hat man einen „G‘spritzten“, der sich gut auf unseren hitzegeplagten Körper auswirkt.

Dachwurzessig-Bad:

In 1 Liter Obstessig setzt man 75 g frische fleischige Blätter der Dachwurz (Sempervivum tectorum) 8 Tage lang an und stellt das Glas mit dem Inhalt dabei an das Sonnenlicht. Danach seiht man den Ansatz ab, presst die Blätter aus und fügt den Presssaft dem Ansatz hinzu. Anschließend erwärmt man die Flüssigkeit ein wenig und löst 35 g Honig darin auf. Die nun gewonnene Menge reicht für 4 Bäder aus, die man vor allem bei Hautflechten oder bei hartnäckigen Narben nach Brandwunden durchführen kann. Essigkaraffe mit Rosmarin
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