Auf der Mauer sitzt es gern

27. April 2012

Das Schöllkraut stellt wenige Ansprüche

Viele kennen es unter der Bezeichnung Warzenkraut. Es ist in allen Teilen der Pflanze von einem gelben Milchsaft durchzogen, der sich an der Luft rötlich färbt und unter anderem auch giftig ist. Seit jeher wurden damit auf der Haut auftretende Warzen beträufelt und zum Verschwinden gebracht. Das Schöllkraut (Chelidonium maius) ist eine Pflanze der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) und wächst praktisch überall in der Nähe menschlicher Siedlungen bevorzugt auf kargen Stellen wie alten Mauern, Schutthalden, entlang von Zäunen und unter Hecken. Außer am Saft kann man das Schöllkraut noch an den fiederspaltigen Blättern und an seinen gelben Blüten erkennen. Letztere haben 4 Blütenblätter und stehen in schütteren Dolden auf den grünen, behaarten Trieben. Es kann vorkommen, dass es ab März schon blüht, doch die Hauptblütezeit des Schöllkrautes erstreckt sich normalerweise von Mai bis Juli. Bereits Dioskurides erwähnt es in seiner Abhandlung über die Heilkräuter unter der Bezeichnung „chelidonion“. Im Mittelalter galt der Saft des Schöllkrautes als Stärkungsmittel für die Sehkraft des Menschen. In Folge der Signaturenlehre schrieb man ihm zudem eine heilende Wirkung bei Gelbsucht zu.

Schöllkrautauszug:

Im Verhältnis 1 : 4 kann man entweder die Wurzel oder das Kraut des Schöllkrauts in 75-prozentigem Alkohol ansetzen und 14 Tage stehen lassen. Nach dem Abseihen setzt man den Auszug mit Hilfe von destilliertem Wasser auf 36 % Alkoholgehalt herunter. Wer unter unreiner Haut und Akne, oder auch unter Rheuma und Gicht leidet, kann jeweils die betroffenen Körperpartien mit dem Auszug einreiben. Schöllkraut
Kategorien: Nachlese