Ein Strauch, der an den Segen erinnert

6. Februar 2012

Geh am Holunder nicht achtlos vorbei

Es gibt nicht nur Menschen, die Respekt verdienen. Es sind auch ihre Leistungen und ihre Weisheit, die sie vor oft langer Zeit niedergeschrieben und für die Nachwelt erhalten haben. Zu diesen Einsichten gehört ebenso die Tatsache, dass gerade auch Bäume, Sträucher und Hecken für unsere Vorfahren Orte waren, denen man mit Ehrfurcht begegnete und die man nicht schändete. Es gab sogar den Brauch, vor einer Staude des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) den Hut zu ziehen. Und das aus gutem Grund. Denn der Holler wurde immer als Baum des Segens und der Heilkräfte betrachtet. Zudem galt der Holunderstrauch in der Landwirtschaft als prophetisches Zeichen. Wenn er um die Sommersonnenwende seine weißen Schirmblüten trägt, dann, so meinte man, könnte vier Wochen darauf die Ernte des Getreides stattfinden. Beim Holunder schätzen auch wir noch heute die Blüte und seine Früchte. Hier sei gleich vermerkt, dass die reifen Holunderbeeren nicht roh zu genießen sind, sondern immer abgekocht werden müssen, ehe sie ästimiert werden. Von der Blüte kennen wir den herrlich erfrischenden Holundersaft, der leicht angesetzt und haltbar gemacht werden kann. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, kann man auch auf den Holundersaft zurückgreifen, der im vergangenen Sommer aus den Beeren gewonnen wurde.

Holunder-Blütentee stärkt:

Getrocknete Holunderblüten sind sehr wertvoll. Sie beinhalten Stoffe, die unser Immunsystem festigen und stärken. Von der zerkleinerten Droge nimmt man 2 Teelöffel voll, überbrüht sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt sie anschließend 15 Minuten lang ziehen. Der Tee wirkt schweißtreibend und schont gleichzeitig das Herz. Gerade, wenn man den Tee abends vor dem Schlafengehen trinkt, beugt man sinnvoll gegen Grippe und Erkältung vor.
Kategorien: Nachlese