Hoch auf den Bergen daheim

3. Februar 2012

Die Meisterwurz genoss einst hohes Ansehen

Sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin des Mittelalters war den Menschen der damaligen Zeit die Meisterwurz (Imperatoria ostruthium) wichtig und heilig. Der berühmte Arzt Friedrich Hoffmann (1660 – 1742) gestand ihr sogar den Titel „remedium divinum“ (übersetzt: göttliches Heilmittel) zu. Heute kennen nur wenige dieses wertvolle Kraut. Es kann auch mit anderen Arten innerhalb der Familie der Doldenblütler verwechselt werden. Ursprünglich war die Meisterwurz in den nördlichen Kalkalpen daheim, doch heute kann man sie in allen europäischen Gebirgen antreffen. Der heilkräftige Teil dieser Pflanze ist vor allem der Wurzelstock. Dieser ist mehrköpfig, außen bräunlich und innen milchig weiß gefärbt. Er enthält ätherisches Öl, Harz, Gerbstoffe und die Bitterstoffe Imperatorin und Ostin. In der Volksheilkunde wird die Meisterwurz fein geschnitten in Schnaps angesetzt und äußerlich als Wundheilmittel verwendet. Selbst gegen Alkoholismus wurde Meisterwurz erfolgreich eingesetzt, was ihr unter anderem den Namen Durstwurz einbrachte.

Eiterherde bekämpfen:

Durch versteckte Infektionen im Bereich der Zahnwurzel, der Nasennebenhöhlen oder der Gallenblase gelangen oft unbemerkt giftige Stoffe in den Blutkreislauf. Ein Tee, aus Meisterwurz-Wurzel zubereitet, hat antiseptische und antibakterielle Wirkung. Dazu setzt man 2 Teelöffel der getrockneten und zerkleinerten Wurzel in 1/4 Liter kaltem Wasser 1 Stunde an, kocht es dann kurz auf und lässt es noch 5 Minuten ziehen. Danach abseihen und schluckweise trinken.
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