Am Acker steht ein Veilchen

11. Dezember 2011

Eine edle Blüte und ein heilendes Inneres

Ich habe mich oft gefragt, warum meine Verwandten am Bauernhof früher zu den Stiefmütterchen immer „Veigerln“ gesagt haben. Die umgangssprachliche Bezeichnung dieser schönen und robusten Blume entspricht ja ganz ihrem wissenschaftlichen Familiennamen der Veilchengewächse (Violaceae). Eine der Wildformen, das Acker-Stiefmütterchen (Viola avensis) wächst gerne an den trockenen Rändern der agrarisch intensiv genutzten Flächen. Seit dem Mittelalter sucht die schmucke Pflanze auf diese Weise die Gesellschaft des Menschen mit ihren weiß-gelben Blüten. Eine nah verwandte Art ist das Wiesen-Stiefmütterchen (Viola tricolor subsp. vulgaris) und hat mehr violette Blütenblätter. In ihrer zarten Erscheinung traut man dem Stiefmütterchen vielleicht kaum etwas zu, doch enthält das Heilkraut Schleimstoffe und Salicylsäure. Bei Hauterkrankungen kann diese Naturdroge erfolgreich eingesetzt werden. Mit Hilfe von Olivenöl lässt sich z. B. aus dem Kraut ein Einreibemittel herstellen.

Abwaschungen mit Wildem Stiefmütterchen-Tee:

2 Esslöffel getrocknetes Kraut werden zerkleinert und mit ½ Liter kochendem Wasser übergossen. Das Gefäß mit dem Tee abdecken und über Nacht stehen lassen. Erst am Morgen abseihen und den Gesamtkörper damit abreiben. Mehrere Wochen hindurch anwenden. –Wertvolle Tipps mit Anwendungen und Betrachtungen 40 anderer Heilkräuter finden Sie in meinem neuen Buch „Heilkräuter aus dem Klostergarten“, das beim Verlag Ueberreuter erschienen ist.
Kategorien: Nachlese