Auftanken und frisch werden

5. Dezember 2011

Mit Hilfe der Hainbuche

Über die Mauern meines Pfarrhofgartens in Harth hängen die Äste zweier alter und mächtiger Hainbuchen. Die „Kinder“ der beiden stattlichen Bäume sind schon jenseits der Mauer aus der Erde gewachsen, so dass ich sie vor einigen Jahren in eine Reihe gesetzt habe, damit sie einst den Garten gegen die Westwinde abschirmen. Ich mag diesen Baum sehr, da er in unserer Heimat häufig vor- und mit wenig zurechtkommt. In seinem Äußeren ähnelt dieser Baum zwar der Rotbuche, botanisch gesehen ist er aber der Familie der Birkengewächse zuzuordnen, was auch in der wissenschaftlichen Bezeichnung Carpinus betulus zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz zur Rotbuche hat das Hainbuchen-Blatt Falten und ist am Rand doppelt gezähnt. Ungeachtet der sichtbaren charakteristischen Merkmale eines Baumes besitzt ein jedes von Gott geschaffene Lebewesen zudem eine Ausstrahlung, die wir uns zu Nutze machen können. Die Brücke dahin ist eine erhöhte und wachsame Sensibilität. Wer die Nähe der Hainbuche aufsucht, fühlt sich ermutigt, die eigene innere Frische und Lebendigkeit wieder zu entdecken. Wer müde und willenlos ist, der kann leicht wie ein Stück totes Holz am Strom der Tage dahinschwimmen.

Verbrüderung mit der Hainbuche:

Auch wenn es eigenartig empfunden wird – probier’ es einfach einmal aus. Geh zu einer Hainbuche und umarme sie. Bleib’ unter ihrer Krone stehen, auch wenn sie jetzt blattlos ist. Gönne dir bewusst Ruhe und Entspannung. Müdigkeit kann viele Ursachen haben, wird aber immer vom Kopf her gesteuert. Die Nähe der Hainbuche kann mithelfen, dass mein Inneres gefestigt wird und dass ich selbst wieder zu etwas oder für jemand zu gebrauchen bin. Nicht umsonst sind die Stiele vieler Werkzeuge aus Hainbuchenholz gefertigt.
Kategorien: Nachlese