Ein Rückblick auf den Sommer

21. November 2011

Das Hirtentäschel am Wegrand

Obwohl man das Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) als Heilpflanze schon im Mittelalter verwendete, verhalf ihm erst der berühmte Pfarrer Sebastian Kneipp zur entsprechenden Ehre. Wir finden dieses Kreuzblütengewächs in ganz Europa. Die ein-
bis mehrjährige Pflanze besitzt eine spindelförmige Wurzel und wird zwischen 30 und 40 cm hoch. Aus einer vielblättrigen Rosette erwächst der Blütenstand, der sich in eine langgezogene Fruchttraube verwandelt, an der wir dann die kleinen verkehrt herzförmigen Schoten sehen, nach denen das Heilkraut benannt ist. Als Standort bevorzugt die Pflanze Wiesen, Wegränder, Erdhaufen und Gräben. Zudem liebt sie stark gedüngten Boden.
Das blühende Kraut kann man normalerweise von April bis September ernten. Es wird im Schatten getrocknet und muss, nachdem es klein geschnitten wurde, lichtgeschützt aufbewahrt werden. In der Volksheilkunde fand das Hirtentäschel schon seit langem bei Gicht, Gelbsucht sowie bei inneren und äußeren Blutungen seine Anwendung. Diese Heildroge wirkt in erster Linie gefäßverengend, gefäßverdichtend und eignet sich, wie eben erwähnt, als gutes Blutstillmittel. Noch eine Eigenart hat dieses bescheidene Pflänzchen an sich – es regelt den Blutdruck, das heißt zu niedriger wird gehoben, der hohe Blutdruck hingegen gesenkt. Die Anwendungsdosis beträgt 3 Schalen des Tees pro Tag, 3 Wochen lang, danach 1 Woche aussetzen und wiederholen.

Ein Tipp für Jugendliche und Erwachsene:

Hirtentäschel-Tee kann bei Akne und Kupferfinne helfen. Dazu nimmt man 2 Teelöffel getrocknetes Hirtentäschel-Kraut und überbrüht dieses mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt es 15 Minuten ziehen und seiht den Tee ab. 6 Wochen lang früh und abends je eine Tasse trinken.
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