Ein bitteres Tonikum

4. November 2025

Die Nelkenwurz fördert die Leber

Bevor Wind und Frost die letzten Blätter von den Bäumen fallen lassen, zieht die Natur noch einmal kräftig ihre Farbregister. Die Sonne bringt die Laubbäume richtig ins Leuchten, und das Auge kann und will sich manchmal nicht satt sehen an dieser Pracht. Ganz bescheiden gibt sich dagegen all das, was im Boden schlummert und uns dennoch einen guten Beistand leistet. Wer danach trachtet, für seine inneren Organe wie etwa der Leber etwas zu tun, ist gut beraten, jetzt an der Echten Nelkenwurz (Geum urbanum) nicht achtlos vorüberzugehen. Diese Heilpflanze ist reich an Bitterstoffen. Sie entfaltet eine zusammenziehende Heilwirkung aufgrund ihrer Gerbstoffe und hält zudem ein spezielles ätherisches Öl parat, dessen Duft an Nelken erinnert. Jenes Gewächs lässt sich bei uns in feuchten Wäldern genauso wie an Waldrändern sowie entlang von Hecken und Mauern finden. Die Wurzel wird vorrangig für gesundheitliche Zwecke verwendet. Der berühmte Paracelsus empfahl bereits die Nelkenwurz bei Problemen mit Magen und Darm. Nun können wir auch heute noch sagen, dass die bitteren Inhalte der Nelkenwurz vor allem die Leber- und Gallenfunktion positiv unterstützen kann. Dies ist auf jeden Fall einem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich, was uns die unterschiedlichsten Lasten des Alltags leichter tragen lässt.

Tee über den Tag verteilt trinken

2 Esslöffel von getrockneten und zerkleinerten Wurzeln der Echten Nelkenwurz mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrühen. Daraufhin 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Gleich beim Abseihen in eine Thermosflasche füllen. Zwischen den Mahlzeiten jeweils 1 Tasse davon trinken. Dies unterstützt eine gute Verdauung und wirkt anregend auf die Tätigkeit der Leber und der Gallenblase. Gerade in der Winterzeit ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen einen Nelkenwurz-Tag in der beschriebenen Art zu halten. www.kraeuterpfarrer.at

Nelkenwurz (Geum urbanum)

Nelkenwurz (Geum urbanum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum