Entspannung am Sonntag
13. Oktober 2024Mit Melisse gestalten
Eine Pause tut immer gut. Der Sonntag ist für die meisten dazu angetan, ein wenig leiser zu treten und mehr auf sich selbst zu schauen. Um dies mit der Kraft aus der Natur besser zu ermöglichen, bietet sich einiges an, was unter dem freien Himmel wächst, blüht und gedeiht. Im Garten hat z. B. die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) dem einen oder anderen den Sommer über eine Freude bereitet. Sie ist immerhin häufig auf den Kräuterbeeten zu finden. Wer sie nicht als ganze Pflanze kennt, der hat mit ihr jedoch sicher schon Bekanntschaft geschlossen, wenn ein Blatt von ihr ein Dessert zierte oder eine Karaffe voll Trinkwasser mit einem Trieb von ihr geschmacksmäßig aufgebessert wurde. Letzteres lieferte gerade während heißer Tage und Wochen eine willkommene Erfrischung. Die Melisse soll aber nun ebenfalls einen Nutzen abwerfen, da der Herbst ins Land gezogen ist. In den Blättern sind wertvolle Flavonoide, ätherisches Öl und auch Gerbstoffe eingelagert, die sich sehr förderlich auf unser Nervensystem auswirken können. Der Magen und vor allem das Herz hängen überdies eng mit unserer jeweiligen geistigen und emotionalen Verfassung zusammen. Wenn wir also für unsere Nerven etwas tun, dann profitiert auch der gesamte Organismus davon. In der Regel schadet es also nicht, immer wieder einen Tee aus Melissenblättern aufzubrühen und zu trinken. Die Vorzüge des wohlduftenden Lippenblütlers können aber genauso auf der Haut entgegenkommen werden. Dafür muss man sie nur richtig aufbereiten.
Auszug mit Melisse
70 g getrocknete und zerkleinerte Melissenblätter und 30 g getrocknete Pfefferminzblätter abmischen. Mit 1 Liter Obstbrand übergießen und in einem geeigneten Glasgefäß 14 Tage lang ansetzen. Danach abseihen und mit 1/2 Liter destilliertem Wasser verdünnen. Noch einmal 14 Tage stehen lassen. In braune Glasfläschchen abfüllen. Am Abend die Haut damit einreiben, um so besser zur Ruhe zu kommen. Das fördert eine wohltuende Entspannung. www.kraeuterpfarrer.at
Blühendes Melissenkraut (Melissa officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya