Um Narben zu pflegen

4. August 2024

Auflagen mit Andorn

Betrachten wir unsere Haut, die den ganzen Körper überzieht, so dürfen wir mit Fug und Recht von einem Wunderwerk der Natur sprechen. In all ihren Funktionen und mit ihrer Elastizität schützt sie unseren Organismus. Und sie versteht es sehr gut, sich wieder zu erneuern, nachdem eine Verletzung oder ein Schnitt sie lokal geöffnet hat. Sobald diese Stelle verheilt ist, bilden sich Narben. Für jene sensiblen Zonen steht nun der Weiße Andorn (Marrubium vulgare) zur Verfügung. Dieses heilsame Gewächs ist vielen gar nicht bekannt, wurde aber in vergangenen Jahrhunderten recht häufig verwendet. Der Andorn zählt zu den Lippenblütlern und kam ursprünglich in den Ländern rund um das Mittelmeer vor. Dort, wo er auch nördlich der Alpen als Heilpflanze in den Gärten gepflegt wurde, verwilderte er und wurde sozusagen ein Mitglied der heimischen Flora. Der Weiße Andorn enthält vor allem Bitterstoffe sowie Harze, Schleim- und Gerbstoffe. Er kann mithelfen, den Magen- und Darmtrakt zu stärken und ebenso die Leber und die Gallenblase zu unterstützen. Er entfaltet zudem auf der Haut seine guten Wirkungen, die heute im Fokus unseres Interesses stehen. Damit meine ich konkret die Pflege von bereits geschlossenen Wunden und den Narben. Hier können sich Auflagen für einen guten Heilungsverlauf als förderlich herausstellen.

 

Für ein gutes Vernarben

2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes blühendes Kraut vom Weißen Andorn mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Nun einen Wattebausch damit tränken, 2 bis 3 Stunden lang auf der Narbe als Auflage befestigen. Dies kann mehrmals pro Tag durchgeführt werden. Auf diese Weise wird einem guten Heilungsverlauf von geschlossenen Wunden und Narben nach Verletzungen oder operativen Eingriffen der Weg bereitet. www.kraeuterpfarrer.at

Weiße Andorn (Marrubium vulgare) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya