Bei rauer Haut auf den Händen

24. Mai 2024

Mit Weingrün geschmeidig machen

Wer vor sich ein Glaserl Wein stehen hat, freut sich meist auf den Genuss, der auf dem Gaumen zum Tragen kommt, sobald der erste Schluck davon genommen wird. Kaum jemand bedenkt jedoch, wieviel Arbeit die Winzer aufbringen müssen, bevor eben alles abgefüllt werden kann und zum Einschenken bereitsteht. Im Weingarten gibt es das ganze Jahr über eine Menge zu tun, müssen doch die Reben geschnitten und gepflegt werden, ehe sie die Trauben tragen. Der Weinstock (Vitis vinifera) ist ein Gewächs, das neben seinen Früchten noch anderweitig Gutes abwirft. Ich meine im Speziellen sein Grün, also die Blätter und die Ranken. Darin sind sowohl Flavonoide als auch Gerbstoffe, Mineralstoffe und pflanzliche Säuren als Inhaltssubstanzen enthalten. Das macht diese Pflanzenteile unter anderem dafür geeignet, für pflegende Maßnahmen aufbereitet zu werden. In der Landwirtschaft und ebenso im Haushalt sowie in vielen handwerklichen Berufen ist es nun einmal nötig, trotz aller technischen Fortschritte etliches mit den Händen zu bewerkstelligen. Dadurch wird besonders deren Haut beansprucht, so dass sie spröde und rissig werden kann. Der Weinstock hilft dann mit, um begleitend die Hände zu pflegen und diesen wertvollen Gliedmaßen – und somit einem jeden von uns – eine Wohltat zukommen zu lassen. Wie gesagt, in Weingegenden ist es ein Leichtes, sich der Grundlage zu bedienen, wenn etwa die Reben beschnitten werden.

 

Bad für die Hände

40 bis 50 g eines Gemisches von frisch zerkleinerten Weinblättern und -ranken mit 1 bis 2 Liter kaltem Wasser übergießen. Auf einer Herdplatte kurz aufkochen, gleich anschließend abseihen und temperieren lassen. Ein paar Minuten lang die Hände bei ziemlich warmer, jedoch annehmbarer Temperatur darin baden. Zum Schluss die Hände herausnehmen und an der Luft abtrocknen lassen. Danach am besten mit einer Hirschtalg-Arnika-Salbe einreiben. Gelegentlich am Abend anwenden. Das hilft mit, um mit rauen Händen oder einer aufgesprungenen Haut besser zurechtzukommen.www.kraeuterpfarrer.at

Weintrauben © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya