Kleine Beeren mit großer Kraft

30. November 2023

Liefert der Wacholder

Sobald die Heizungen laufen, in den Holz- und Pelletsöfen das Feuer brennt und die Räume eine angenehme Temperatur aufweisen, wird es drinnen in den Häusern kuschelig und gemütlich. Da mag es draußen regnen, schneien und stürmen: sobald die Tür ins Schloss fällt und die Fenster gut schließen, kann einem das einerlei sein. Aber der vermehrte Aufenthalt im Innenbereich führt oft auch zu einer Trägheit und Müdigkeit. Das betrifft den Geist genauso wie den Körper. Mit dem Gemeinen Wacholder (Juniperus communis) hat der Herrgott uns eine Pflanze wachsen lassen, die für derartige Phasen etwas zu bieten hat. Dieses Zypressengewächs bevölkert von Natur aus fast die gesamte nördliche Hemisphäre unseres Planeten. In Mitteleuropa sind es vor allem Heidelandschaften, in denen der Wacholder ein Charakteristikum darstellt. Das nadelige Wesen liefert seine Früchte in Form von so genannten Wacholderbeeren, bei denen es sich jedoch um Zapfen handelt, die mit zusammengewachsenen Schuppen aus Fruchtfleisch überzogen sind. In ihnen bergen sich die Wirkstoffe wie etwa ätherisches Öl mitsamt Monoterpenen, weiters Flavonoide, Harze und Gerbstoffe. In der Regel kennen wir die stahlblau gefärbten Gaben des Wacholders von ihrer Verwendung als Gewürz, auf das wir beim Essen von Wildgerichten oder Sauerkraut stoßen. Sie besitzen aber auch einen gesundheitlichen Wert, der uns gerade dann gut ansteht, wenn es draußen ungemütlich ist und uns drinnen ein geheiztes Milieu umgibt. Denn immerhin ist es von Vorteil, einen aktiven und „wachen“ Organismus zu besitzen, der sich als abwehrkräftig und immun erweist.

 

Wacholderbeeren kauen

Von getrockneten Beerenzapfen des Gemeinen Wacholders werden zwischen 3 und höchstens 5 Beeren über den Tag verteilt einzeln in den Mund genommen und gut durchgekaut. Wer mag, kann sie auch schlucken. Sie unterstützen eine Steigerung des Stoffwechsels und helfen mit, dass die eigene organische Aktivität gefördert wird und der Geist wach und agil bleibt. Das kann in den Wintermonaten ab und zu 2 bis 3 Wochen lang gepflogen werden. Nierenleidende sollten jedoch von dieser Anwendung Abstand nehmen, da Wacholderbeeren jene Organe übermäßig reizen können. www.kraeuterpfarrer.at

Wachholder © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya