Bei entzündeter Haut

27. Oktober 2023

Erlenrinde anwenden

In Zeiten erhöhter Aufmerksamkeit in Bezug auf Umweltschutz und der damit verbundenen Landschaftsgestaltung ist es ein konkretes Anliegen, die massiv regulierten Bach- und Flussläufe wieder in einem naturkonformen Bett fließen zu lassen. Die dabei angrenzenden Wiesen tragen z. B. viel dazu bei, einem Hochwasser Raum und Rückhalt zu bieten. Nicht minder sind aber auch die Bäume von Bedeutung, die entlang der Gerinne die Ufer befestigen. An vorderster Stelle steht hier neben den verschiedenen Weidenarten die Schwarzerle (Alnus glutinosa). Sie ist dafür prädestiniert, mit dem fließenden Wasser entlang ihrer Wurzeln und auch mit dem Eis im Winter gut zurechtzukommen. Oft wird ihre Bedeutung für eine gesunde Biodiversität der heimischen Flora meiner Meinung nach unterschätzt. Die Schwarzerle hat darüber hinaus auch für unser Wohlbefinden etwas zu bieten. In ihrer Rinde ist ein hoher Anteil an Gerbstoffen enthalten, weiters finden sich eine Reihe von so genannten Flavonoiden darin. Die Wirkung, die damit einhergeht, kann als keimwidrig, antibakteriell sowie als pilz- und entzündungshemmend bezeichnet werden. Daraus lässt sich wiederum der Schluss ziehen, diesen Wuchsteil der flusssäumenden Bäume zu gebrauchen, wenn es mit der Haut Probleme gibt. Nicht selten kommt es nämlich dort zu Entzündungen und Reizungen, die sich äußerst unangenehm äußern können. Stellt man selbst derartige Symptome fest, deren Ursache nicht genau benannt werden kann, ist es dringend notwendig, eine ärztliche Diagnose hierfür einzuholen und dementsprechende Therapien durchzuführen. Eine pflanzliche Maßnahme ist als Ergänzung dazu angebracht, sofern dies mit den medizinisch verordneten Maßnahmen in eins geht. Hierfür darf dann die Erlenrinde aufbereitet werden.

 

Unterstützende Körperwaschungen

Im Spätherbst ein paar Stücke von 3- bis 4-jährigen Erlentrieben abschneiden, die Rinde abziehen und trocknen. Sachgerecht aufbewahren. Von der zerkleinerten Rinde 4 Esslöffel voll in 1 Liter Wasser geben und leicht aufkochen. Dann vom Herd nehmen, zugedeckt ziehen und gleichzeitig auskühlen lassen. Bei annehmbarer Temperatur die Haut damit abwaschen. Bei Entzündungen der Haut (nicht bei offenen Stellen!) und bei Reizungen derselben regelmäßig durchführen. Das kann einen Heilungsprozess unterstützen und die Beschwerden lindern. www.kraeuterpfarrer.at

 

Schwarzerle© Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya