Zu Kräften kommen

14. September 2022
Mit Spitzwegerich versuchen Wenn sich die Vegetationsphase nun allmählich dem Ende zuneigt und die Bäume bald wieder die Blätter bunt werden lassen, so können wir damit gleichzeitig noch einen schönen Herbst genießen. Wir wissen zudem, dass es für Jung und Alt gleichermaßen gilt, etwas Geistiges und Körperliches zu leisten. Vor allem in der Schule und in den Ausbildungsinstitutionen sowie bei der täglichen Arbeit sind viele von uns gefordert. Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) kennt zwar nicht solche Vorgaben, unterliegt aber auch einem gewissen Druck. Denn das Erdreich, auf dem er mit Vorliebe zu gedeihen scheint, wird auf den Wegen durch das Fahren und Gehen der Vorüberziehenden permanent komprimiert. In seinen Blättern speichert der Spitzwegerich wertvolle Inhaltsstoffe wie Glykoside, Schleimstoffe, Kieselsäure und ebenso die adstringierenden (zusammenziehenden) Gerbstoffe. In seinen Heilwirkungen erweisen sich Anwendungen mit dem Heilkraut als unterstützend für die Atemwege. Aus der lang gehegten Praxis kennt man darüber hinaus seine entzündungshemmende Kraft, was einem wiederum bei Insektenstichen zugutekommen kann. Da reicht es oft, ein Blatt des Wegereichs abzuzupfen, ein wenig zu zerdrücken und dann auf die attackierte Stelle aufzulegen, um ein Anschwellen möglichst gering zu halten. Von innen heraus stärkt der Spitzwegerich den ganzen Leib, der aus verschiedenen Gründen unter Schwächezuständen – etwa nach einer schweren Erkrankung – zu leiden hat. Dann ist es besonders angebracht, den grünen Freund vom Wegesrand zu nutzen.   Stärkender Tee 2 Teelöffel voll getrocknete und zerkleinerte Spitzwegerichblätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, hernach abseihen. 2 Teelöffel Honig hineinrühren und den Tee schluckweise trinken. Bis zu 3 Tassen verteilt über den Tag zu sich nehmen. Das dient u. a. auch als Begleitung von längeren Phasen einer Rekonvaleszenz. www.kraeuterpfarrer.at Spitzwegerich mit Wurzel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya