Altes Heilkraut wiederentdecken
12. August 2022 Die Benediktendistel
Das Beschäftigen mit dem Themenbereich des Welterbes Klostermedizin führt die Interessierten immer wieder auf neue Spuren, anhand deren es viel Vergessenes und Verdrängtes wiederzuentdecken gibt. Dabei handelt es sich meist um Pflanzen, die in längst vergangenen Jahrhunderten in den Klostergärten gehegt und gepflegt wurden, um sie heilbringend für Leidende heranziehen zu können. Dazu zählt wohl auch die Benediktendistel (Centaurea benedicta, früher: Cnicus benedictus). Das Adjektiv des wissenschaftlichen Namens legt den Schluss nahe, dass dieses einst eher im mediterranen und kleinasiatischen Bereich vorkommende Kraut durch Benediktinermönche in nördlichere Regionen gebracht wurde, um es dort in den Medizinalgärten für Heilzwecke zur Verfügung zu haben. Mit der Zeit verwilderte die Benediktendistel wiederum und breitete sich somit auf dem ganzen europäischen Festland aus. Es sind vor allem die Bitterstoffe, welche in den grünen Wuchsteilen der Pflanze eingelagert sind, die ihren Wert bis heute bestimmen. In diesem Zusammenhang möchte ich die Aufzeichnungen von meinem Vorgänger Hermann-Josef Weidinger aufgreifen und anhand dieser Quelle das Heilgewächs für einen rein äußerlichen Gebrauch weiterempfehlen. Denn schließlich kann die Haut immer wieder Schwachstellen, Veränderungen und Entzündungen aufweisen. Um solche Situationen mit pflanzlicher Hilfe zu begleiten, darf auf die Benediktendistel zurückgegriffen werden.
Benediktendistel aufkochen
2 Teelöffel voll zerkleinertes Kraut der Benediktendistel mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen und dann kurz aufkochen. Von der Herdplatte nehmen, noch 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und danach abseihen. Mit der so gewonnenen Flüssigkeit nach dem Temperieren die Haut abwaschen und an der Luft eintrocknen lassen. Das stärkt die Haut. www.kraeuterpfarrer.at
Benediktendistel (Centaurea benedicta) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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