Pflanzliche Reinigungskraft

16. September 2021
Nicht umsonst im Seifenkraut Wer vor dem Fernseher sitzt und sich womöglich durch die Programme zappt, der stößt unwillkürlich auf die eine oder andere Werbeeinschaltung. Alles Mögliche wird dort mit oft gewieften visuellen und akustischen Effekten angepriesen. Reinigende Mittel für Haut, Haare und Wäsche dürfen dabei auf keinen Fall fehlen. Vom Bildschirm weg möchte ich heute jedoch einen Schwenk Richtung Mutter Natur machen. Ich begebe mich an feuchte Stellen entlang so mancher Flussufer und entdecke dort das Seifenkraut (Saponaria officinalis). Diese zu den Nelkengewächsen zählende Pflanze kommt in Europa und in Asien recht häufig vor. Gezüchtete Formen davon werden gerne als Zierde in den Gärten auf die Beete gesetzt. Die Blüten des Seifenkrautes besitzen einen parfumartigen Duft und geben so schon einen indirekten Verweis auf die pflegende Kraft, die vor allem in den Wurzeln steckt. Dort findet sich ein hoher Anteil an den namensgebenden Saponinen, die man auch als Seifenstoffe bezeichnet. Daraus folgt der logische Schluss, dass man dieses Heilgewächs vor allem äußerlich verwenden kann, um eben auf eine natürliche Weise Waschungen und Reinigungsvorgänge damit durchzuführen. Darüber haben schon unsere Vorfahren Bescheid gewusst. Heute möchte ich diesen Vorteil aber all jenen vor Augen führen, die Probleme mit ihrer eigenen Haut haben und dabei womöglich gar unter chronischen Beschwerden leiden. Ein Ansatz mit der Seifenkrautwurzel, die wiederum im späten Herbst ausgegraben und getrocknet werden kann, stellt eine natürliche begleitende Maßnahme dar, die in den meisten Fällen auch gut vertragen wird.   Abendliche Abreibung Von getrockneter und zerkleinerter Wurzel des Seifenkrautes 2 gehäufte Teelöffel voll mit 1/2 Liter kaltem Wasser übergießen. Ca. 3 Stunden lang stehen lassen, öfters umrühren. Danach stark erwärmen, ohne dass der Ansatz zu kochen beginnt. Abseihen, überkühlen lassen. Einen Waschlappen mit dem lauwarmen Seifenkrautwasser tränken und den gesamten Körper damit gründlich abreiben. Dies stellt eine sanfte Pflege für die Haut dar. www.kraeuterpfarrer.at Seifenkraut (Saponaria officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya