Ein Kraut mit langer Tradition

Der Heilziest ist wertvoll Meine Vorfreude gilt dem Sommer, der es möglich macht, mit Spaziergängen und Wanderungen in einem dem Menschen angemessenen Tempo die Umwelt zu bestaunen. Beim Gehen besteht nämlich durchaus die Möglichkeit, die einzelnen Lebewesen aus dem Tier- und Pflanzenreich besser wahrzunehmen. Vielleicht erspäht man ein scheues  Reh, entdeckt einen prächtigen Schmetterling oder trifft am Wegrand auf eine Pflanze, die das besondere Interesse der Vorüberziehenden erweckt. Zu Letzteren zählt wohl der Heilziest (Betonica officinalis), der in seinem Bekanntheitsgrad von den anderen Favoriten wie Salbei, Lavendel, Brennnessel und Spitzwegerich ziemlich abgehängt wird. Das hat seinen Grund vielleicht darin, dass dieses Gewächs einfach im Laufe der Jahrzehnte weniger in den Haushalten verwendet wurde und somit in Vergessenheit geriet. Gerb- und Bitterstoffe weisen seine Wuchsteile auf und besitzen daher durchaus einen gesundheitlichen Wert für unsereins. In diesem Zusammenhang möchte ich aber ebenso betonen, dass der Heilziest einen fixen Platz in der ökologischen Vielfalt unserer Heimat behalten sollte, um so dem Gleichgewicht der Natur dienen zu können. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge schätzen dieses Heilkraut ganz besonders. In getrocknetem Zustand lässt sich das Gewächs recht einfach aufbereiten. In Form eines Tees kann es den Erhalt der Gesundheit fördern und zudem so manche Leiden begleiten. Voraussetzung ist, dass dies mit anderen Therapien, die man durchführt, konform geht und man den Heilziest prinzipiell verträgt.   Heilziest-Aufguss Die Blätter des Heilziests werden vorzüglich im Juni abgezupft und sorgfältig getrocknet. Von der zerkleinerten Ware nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. 2-mal pro Tag 1 Tasse davon trinken. Dies kann sich als begleitend und auch lindernd herausstellen, wenn z. B. Frauen an schmerzenden Krampfadern leiden oder jemand infolge von Asthma eine Unterstützung für die Atemwege bereitstellen möchte. www.kraeuterpfarrer.at Heilziest, Echter oder Betonie (Stachys officinalis oder Betonic officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya  

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