Die Mahlzeiten aufbessern

5. Juni 2021
Mit frischem Löwenzahn  Das Ursprüngliche, das Einfache und das zugleich Bodenständige besitzen meist einen großen Wert. Denken wir dabei nur an handwerklich Hergestelltes, an eine biologische und artgerechte Kultur und Aufzucht oder an eine naturbelassene Landschaft. Die heimischen Heilkräuter erweisen sich in diesem Sinne als großer Schatz, der bestens geeignet ist, um unserer Gesundheit einen guten Dienst zu erweisen. Und vergessen wir dabei vor allem nicht auf den Löwenzahn (Taraxacum officinale), der womöglich durch Unwissenheit noch immer zu den „lästigen Unkräutern“ gerechnet wird, die nicht fragen, wo und wie zahlreich sie keimen und wachsen dürfen. Schon unsere Altvorderen haben sich des gelbblühenden Korbblütlers bedient, um ihn nicht bloß als Futter für Haustiere heranzuziehen, sondern ihn auch auf den Tischen der Stuben landen zu lassen. Der Löwenzahn ist ein so genannter Bitterstoffträger. Durch dessen Konsum wird die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen und -organe auf eine gute und entsprechende Weise unterstützt. Denken wir dabei z. B. nur an die Leber, die vieles verarbeiten und umwandeln muss. Ganz zu schweigen von der Bauchspeicheldrüse, die wir meist gar nicht bewusst beachten, die jedoch für die Zufuhr von so manch Bitterem pflanzlichen Ursprungs sehr dankbar ist. Wer also diese Vorteile nicht brach liegen lassen möchte, ist gut beraten, sich auch in der täglichen Ernährung darum zu kümmern, den Löwenzahn auf die Speiseliste zu setzen. Der Phantasie sollen hier keine Grenzen gesetzt werden, solange sich alles in einem vernünftigen Maß bewegt. Vielleicht kann ja ein frischer Salat ein Anreiz sein, um sich über den Gaumen und die Verdauung etwas Gutes zu tun.   Salat nach Bauernart  Zarte und junge Blätter des Löwenzahns werden vorerst gut unter kaltem fließenden Wasser abgewaschen. Danach legt man sie in eine erwärmte und mit einer Knoblauchzehe ausgeriebenen Schüssel und fügt rasch einen guten Rotweinessig hinzu, ergänzt das Ganze mit einer Prise Salz und – wer will – auch mit ein wenig Pfeffer. Kleingeschnittene und gebratene Speck- oder Brotwürfelchen dazugeben, aber nur ganz wenig. Eine gute Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung. www.kraeuterpfarrer.at Löwenzahn mit Wurzel (Taraxacum officinale) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya