Wertvolle Blätter

31. Mai 2021
Von den Heidelbeeren nutzen Es ist ein schönes Bild, wenn man durch einen Wald schlendert und den Boden genauer betrachtet, der sich vor einem ausbreitet. Meist ist er von sehr weicher Beschaffenheit, weil u. a. die von den Föhren und Fichten abgefallenen Nadeln einen ganz eigenen Teppich bilden. Darüber ist eine bemooste Oberfläche fast so etwas wie eine Einladung, sich flach hinzulegen und eine erholsame Rast einzulegen. Ich selbst freue mich aber noch mehr, wenn die Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) anzutreffen sind, an denen es dann im Sommer die dunklen Beeren abzuholen gilt. Jetzt aber sind sie in ihr Blattkleid gehüllt, um ihr frisches Grün zur Schau zu tragen. Dadurch wird der Waldboden geschützt und vor dem Austrocknen bewahrt. Die Blätter der Zwergsträucher sind jedoch auch gesundheitsfördernd. Sie beinhalten Gerbstoffe, Carbonsäuren und Flavonoide. Es ist daher durchaus möglich, diese Wuchsteile zu sammeln und zu trocknen. Gewiss wird eine Ware dieser Art in sehr hoher Qualität auch in den Apotheken angeboten, so dass man das Vorkommen der Heidelbeeren in der Natur schonen und unbehelligt lassen kann. Ganz anders ist es, wenn  jemand die heimische niedrig wachsende Art im eigenen Garten stehen hat und somit nicht mit dem Naturschutz in Konflikt kommt. Die Heidelbeerblätter können zu verschiedenen Anlässen aufbereitet werden. Bei Problemen im Verdauungstrakt kann das der Fall sein. Eine harntreibende Wirkung steht mit der Verwendung derselben ebenfalls in Verbindung. Aus der Erfahrung der pflanzlich begleitenden Heilkunde weiß man, dass sich die Blätter dieser Beerenlieferanten als unterstützend erweisen, wenn jemand unter Diabetes leidet. Gerade dann sollte man die Kräfte der Natur vermehrt in Anspruch nehmen, um so den Stoffwechsel besser auszubalancieren. Gewiss sollte aber in jedem Fall eine Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, ob dies auch mit anderen Therapien in eins gehen kann.   Tee aus Heidelbeerblättern Vor der Blütezeit der Heidelbeeren zupft man die Blätter von den Zweigen der kleinen Sträucher. Gründlich im Schatten trocknen und gut aufbewahren. Von der Blattdroge nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Dann 15 Minuten ziehen lassen, ehe man den fertigen Tee abseiht. Ungesüßt schluckweise zu sich nehmen. 2 Tassen reichen pro Tag. Kann bei Verdauungsproblemen durchgeführt werden. Der Tee eignet sich auch als Gurgelmittel bei Entzündungen in der Mundhöhle. www.kraeuterpfarrer.at Heidelbeerstaude mit Früchten (Vaccinium myrtillus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya