Bittere Blütenblätter

28. Mai 2021
Von der Bergflockenblume pflücken Der Begriff „dankbar“ hat in seiner Bedeutung mehrere Facetten. Wir lernen bei guter Erziehung bereits als Kinder, sich allem gegenüber, was einem an Gutem zukommt, nicht gleichgültig sondern im Gegenteil wertschätzend und bescheiden zu verhalten. In der Bewertung der Pflanzen bekommt das Attribut „dankbar“ noch einmal einen anderen Klang. Es ist in Bezug auf die Pflege und Kultur schlicht und einfach gemeint, dass ein Gewächs sich als pflegeleicht erweist. Im Garten ist die Bergflockenblume (Centaurea montana) wohl ein passendes Beispiel dafür. Sie wächst als mehrjähriges Kraut Jahr für Jahr und erscheint regelmäßig ohne unser Zutun. Darüber hinaus beschenkt sie den Besitzer mit einer durchaus edlen Blütenpracht. Die Verwandtschaft mit der in der Regel wild wachsenden Kornblume lässt sich sicher nicht abstreiten. Es profitiert jedoch nicht bloß das Auge von der Anwesenheit der Bergflockenblume. In den Blüten sind wertvolle Bitterstoffe und Gerbsäuren eingelagert, die sich positiv auf unsere Physis auswirken können. Sobald nun hoffentlich die Außentemperaturen wieder derart steigen, dass man sich abends auch noch im Freien aufhalten kann, wird es sicher die eine oder andere Gelegenheit geben, um den Griller anzuwerfen. Gutes Essen ist die eine Seite, aber es braucht darüber hinaus auch eine Stärkung für den Verdauungsapparat. Dahingehend möchte ich heute die Bergflockenblume als mögliche Hilfe anbieten, die jedoch nicht auf dem Grill sondern besser im Teeglas landen sollte.   Aufguss für Leber, Magen und Darm Von der Bergflockenblume zupft man die voll aufgeblühten Blütenblätter ab und trocknet sie sorgfältig an einem zugigen und schattigen Platz. Von der getrockneten Ware nimmt man 2 Teelöffel voll und überbrüht sie mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Trinkt man 1 Tasse davon gleich am Morgen, hat man so für den ganzen Tag einen guten Start in Bezug auf das Verdauungssystem hingelegt. Natürlich nur durchführen, wenn keine Allergie gegenüber Korbblütlern, zu denen die Bergflockenblume zählt, vorliegt. www.kraeuterpfarrer.at Bergflockenblume (Centaurea montana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya