Für Magen und Geist
23. Mai 2021 Der Beifuß als Hilfe
Wenn man eine knifflige Frage gestellt bekommt, dann müssen viele von uns wohl scharf nachdenken. Es erübrigt sich, in diesem Zusammenhang auf all jene hinzuweisen, die sich nun österreichweit ihrer Reifeprüfung zu stellen haben und vor Herausforderungen stehen, die unter dem Begriff Matura zusammengefasst werden können. Aus eigener Erfahrung weiß ich noch, dass es dazu einen wachen Geist braucht, der das Gelernte richtig abrufen kann. Viel Erfolg allen, die diese Aufgabe nun zu bewältigen suchen! Ein Kraut namens Beifuß (Artemisia vulgaris) soll daher heute zu Pfingsten an die Reihe kommen. Es ist ein hierzulande häufig anzutreffendes Gewächs, das man aufmerksamen Auges an den Wegrändern oder auf schottrigen und sandigen Halden entdecken kann. Mit seinen gefiederten Blättern, die auf der Unterseite silbrig schimmern, stellt es meines Erachtens eine Zierde dar, die sich wohltuend auf das Auge auswirkt. Doch das ist nicht der einzige Vorteil des Wilden Wermuts, wie der Beifuß auch gerne bezeichnet wird. Der eigentliche Wert, den es bei diesem Korbblütler zu entdecken gilt, sind die Bitterstoffe, die neben ätherischen Ölen und Cumarinen als Inhaltsstoffe in den Wuchsteilen vorhanden sind. Und somit sind wir schon bei einem wichtigen Anliegen angelangt, das in der Naturheilkunde immer wieder betont wird. Es ist die Verwendung und die konkrete Aufnahme von Bitterstoffen, die sich positiv auf mehrere Bereiche unserer Physis auswirken können. Durch den zusammenziehenden Effekt, der mit Bitterstoffen einhergeht, wird die Tätigkeit des Denkens und der damit verbundenen kognitiven Fähigkeiten unterstützt. Mit dem Körper zuträglichen Bitterstoffen wird darüber hinaus auch der Verdauungsprozess angekurbelt, weil u. a. die Leber und die Galle in ihrer immens wichtigen Funktion unterstützt werden. Und schließlich hängt ja alles von Kopf bis Fuß auf wunderbare Weise zusammen.
Beifußblätter als Würze
Vor seiner Blüte kann man vom Beifuß die Blätter abzupfen und im Schatten gut durchtrocknen. Danach bewahrt man sie in geeigneten Gefäßen auf. Zerreibt man die trockene Ware, so kann man mit dem Pulver darangehen, sie als Würze regelmäßig zu verwenden. Das ist bei zahlreichen fleischlichen und vegetarischen Gerichten möglich. Der Beifuß hilft mit, den Geist zu schärfen und die Speisen gründlicher zu verdauen. www.kraeuterpfarrer.at
Beifuß mit Wurzel und Blütendetails (Artemisia vulgaris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

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