Stärkendes Heilgewächs

25. Februar 2021
Eisenkraut unterstützt innere Organe Die heilige Hildegard von Bingen wird von vielen hoch geschätzt und gerade im Hinblick auf die Verwendung von Heilkräutern oft als Referenz zitiert. Aus ihrer Lebenszeit (12. Jahrhundert) stammt auch ein verfasstes Werk über die natürliche Wirkkraft der Dinge, kurz Physica genannt. Darin werden viele Pflanzen beschrieben, unter anderem das Eisenkraut (Verbena officinalis). Und gleich zu Beginn geht der Text auf das Auskurieren von faulem Fleisch ein, das sich rund um Geschwüre, Wunden oder Wurmbefall bildet. Das ist wohl kein Thema, das für Tischgespräche geeignet zu sein scheint, im Mittelalter jedoch anscheinend etwas nüchterner betrachtet wurde. Der wahre Kern, der dabei im Hintergrund steht, ist die Tatsache, dass Eisenkraut prinzipiell ein Heilgewächs ist, in dem sich sowohl Gerb- als auch Bitterstoffe befinden. Dies kann vor allem den inneren Organen zum Vorteil werden, wenn man die Pflanze gezielt und maßvoll einsetzt, auch heute noch. Denken wir dabei an den Magen, der sicher – öfter als uns bewusst ist – eine Unterstützung vertragen kann. Der Darm wird ebenfalls in seiner Tätigkeit gefördert und zudem sind die Nieren dankbar, wenn sie durch das Eisenkraut positiv stimuliert werden. In der Regel wird man darangehen, sich einen Tee aufzubrühen, in dem das gesundheitsfördernde Gewächs den Ton angibt. Aber manchmal muss man gar kein Wasser verwenden. In getrocknetem Zustand steht uns das Eisenkraut ja auch außerhalb der Vegetationsperiode eines Jahres zur Verfügung. Und vielleicht fühlt sich der eine oder die andere gerade in der Bauchgegend nicht so wohl. Das mag ein Grund sein, um nach dem Eisenkraut zu greifen. Kräuterpulver als Stärkung  Von getrockneten Trieben und Blättern des Eisenkrautes nimmt man eine genügende Menge, um sie in einem Mörser möglichst fein zu einem Pulver zu zerstoßen und zu zerreiben. Davon kann man 3- bis 4-mal täglich 1/2 Teelöffel voll schlucken, am besten, indem man etwas Marmelade oder Honig dazu einnimmt, sonst wird die ganze Angelegenheit gar etwas trocken. Eisenkraut tut auf diese Weise dem Magen, dem Darm und den Nieren gut und regt den Stoffwechsel an. www.kraeuterpfarrer.at Eisenkraut (Verbena officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya