Dem Zahnfleisch zuliebe

29. Januar 2021
Den Kalmus nicht vergessen  Trotz aller bestehenden Nöte, die oft im Verborgenen bleiben und leider kaum Beachtung finden, leben wir als Gesellschaft hierzulande in einer Zeit des Überflusses. Das zeigt sich unter anderem auch daran, dass durch die technischen Errungenschaften seit dem späteren 19. Jahrhundert, die damit verbundene Industrialisierung und das steigende Verkehrsaufkommen die Umwelt belastet wird. Zudem stellen sich so genannte Zivilisationskrankheiten ein, die auch an gewissen Symptomen abgelesen werden können. Daher will ich mich heute mit dem Kalmus (Acorus calamus) dem Zahnfleischbluten widmen. Diese Erscheinung deutet wohl auf einen Mangel hin, der z. B. in einer einseitigen und vor allem auch vitaminarmen Ernährung seinen Grund haben mag. Nun, dies genau zu beschreiben, steht wohl den kompetenten Medizinern zu, deren Dienst es gerade auch gegenwärtig hoch zu schätzen gilt. Aus der traditionellen Erfahrung wissen wir sehr gut, dass naturgeschenkte Gaben, die uns seit Beginn des menschlichen Daseins auf Erden treu zur Seite standen, für uns sehr viel Gutes parat halten. Beim Kalmus sind das die Inhaltsstoffe wie etwa ätherisches Öl, zusätzlich kampferartiges Öl und Bitterstoffe (Acorin), zudem ein geringer Anteil an Gerbstoffen. Damit steht ein zusammenziehender Effekt in Verbindung, der einerseits die Struktur des Zahnfleisches stärken kann und andererseits auch eine entzündungshemmende bzw. keimwidrige Wirkung zeitigt, die gerade im Bereich des Kiefers und der gesamten Mundhöhle dazu beiträgt, dass dort gleichsam geordnete Verhältnisse herrschen. Als Hausmittel kann der Kalmus durchaus Verwendung finden, wenn man den Umstand des Zahnfleischblutens minimieren und letztlich ganz abstellen möchte. Zusätzlich sollte aber genauso die tägliche Mund- und Zahnhygiene nicht vernachlässigt und eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden.  Das Zahnfleisch stärken Bei häufig auftretendem Zahnfleischbluten bzw. einer unangenehmen Entzündung desselben, die auch bei Zahnprothesenträgern leicht auftreten kann, empfiehlt es sich, Folgendes zu versuchen: Von einer getrockneten Kalmuswurzel nimmt man täglich ein Stück und kaut es gut durch, sodass die darin enthaltenen Wirkstoffe über den Speichel im Mund gut verteilt werden und die Schwachstellen effektiv erreichen können. Auf diese Weise hilft man mit, das Zahnfleisch wieder zu festigen. www.kraeuterpfarrer.at Kalmuswurzel und Blütenstand (Acorus calamus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya