Entspannend und reinigend

20. Januar 2021
Ein Bad mit Apfelbaumrinde Noch ruht alles draußen vor dem Fenster. Kälte und Schnee haben all das gebremst, was sich bei höheren Temperaturen anschickt zu wachsen, zu grünen und zu blühen. Nun gut, wir erwarten uns kaum etwas anderes hierzulande, wo gottlob noch unterschiedliche Jahreszeiten erlebt und durchlebt werden können. Sosehr die Sträucher und Bäume auch wie tot dazustehen scheinen, trügt doch dieser Schein. Denn unbemerkt von außen laufen Prozesse ab, die bereits jetzt einer erneuten Entfaltung ab dem kommenden Frühling dienen. Diese lebensspendenden Vollzüge werden auch während der Ruhephasen der holzigen Pflanzen nicht unterbrochen. Das gilt übrigens ebenso für den Apfelbaum (Malus domestica). Natürlich braucht es noch Monate, ehe die herrlichen mit einem zarten Rosa angehauchten Blüten aufbrechen, um die nektarsuchenden Bienen zu sich einladen zu können. Bis dorthin steht aber ein Wuchsteil der praktischen häuslichen Verwendung für die Körperpflege zur Verfügung, den man oft nur allzu leicht übersieht. Es handelt sich um die Rinde der dünnen Zweige, die seit eh und je als wirkkräftig erkannt und folglich gesammelt wurde. Es sind darin nämlich die Wuchsstoffe eingelagert, die für die Äste selbst, für die Blätter und Blüten notwendig sind. Darüber hinaus birgt sich dort ein hoher Anteil an Gerbstoffen, die einen zusammenziehenden und zusätzlich einen keimwidrigen Effekt weitergeben. Also ist es vielleicht nicht schlecht, bei vielen vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen eben die Haut auch nicht zu vernachlässigen, die einen wesentlichen Anteil daran trägt, dass wir vital und frei von Krankheiten bleiben. Ein großer und bereits etliche Jahre zählender Apfelbaum verkraftet es auf jeden Fall, wenn ein paar Zweige davon entnommen werden. Denken wir dabei an den Rückschnitt der Äste, der ohnehin Jahr für Jahr notwendig ist, um einen guten Ertrag zu gewährleisten. Als Nebenprodukt fällt dabei oft sehr viel an Rindensubstanz an. Die Haut stärken Von fingerdicken Zweigen des Apfelbaumes schält man die frische Rinde und trocknet sie gründlich. Danach zerkleinern und gut aufbewahren. Von dieser wertvollen Ware nimmt man 100 g, stellt sie in 2 Liter kaltem Wasser zu und kocht sie gut auf. Dann gleich abseihen und als Zusatz ins Badewasser gießen. Ca. 20 Minuten ein Vollbad in der Wanne nehmen, um so die Haut zu entspannen und gleichzeitig reinigend zu stärken.www.kraeuterpfarrer.at   Apfelblütenzweig mit Schmetterling ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya