Kräuter zwischenschalten
10. Januar 2021 Zum Beispiel den Majoran
Der Ablauf eines Arbeitstages ist oft genau getaktet. Entweder sind die einzelnen Schritte, die zu erledigen sind, in einer ständigen Wiederkehr festgelegt oder Termine und Aufgaben ergeben sich ganz spontan, je nachdem, was akut ansteht. In beiden Fällen wird nicht nur der Geist samt dem ihn hütenden Körper beansprucht, sondern meist auch die Nerven, die logischerweise bei der Arbeit mehr unter Anspannung stehen als an einem gemütlich ausklingenden Feiertag. Wenn ich mich heute dem Majoran (Origanum majorana) zuwende, dann will ich ihn diesmal nicht als Gewürz für eine Fleischsoße anpreisen. Dort hat er sicher seine Berechtigung, weil gerade in Zeiten der Erholung auch so manch kulinarischer Genuss nicht zu kurz kommen soll. Aber schauen wir vorerst einmal auf die Wirkstoffe, die der Lippenblütler aufzuweisen hat. Glykoside, Flavonoide, ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe sowie pflanzliche Säuren zeichnen den Majoran aus. Daher birgt er auch gleichzeitig Vorteile in sich, die dem Verdauungstrakt, dem Stoffwechsel und dem Nervengeflecht zugutekommen können. Nicht zuletzt profitiert das ganze Gemüt von der Verwendung des Krautes. Genau dieser Umstand sollte in einem fixen Tagesrhythmus Platz haben. Denn Entspannung und Erholung sind auch während der Arbeit angesagt, um eben dadurch die Konzentration und die damit verbundene Effektivität der erbrachten Leistungen auf einem hohen Niveau halten zu können. Ich möchte daher dafür plädieren, vermehrt Kräuter während eines Tages „zwischenzuschalten“. Konkret kann dies geschehen, indem man sich eine Tasse oder eine Kanne voll Tee aufgießt, um diesen als begleitendes Getränk zu sich zu nehmen. Heute ist in diesem Sinne der Majoran einmal dran.
Für ein freudiges Gemüt
Eine positive Stimmung lässt sich zwar nicht herbeizaubern, man kann ihr aber den Weg bereiten. Konkret nimmt man dazu z. B. 2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes blühendes Kraut vom Majoran und übergießt es mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Wer mag, kann auch noch etwas Honig in den Tee mischen. Am Vormittag oder am Nachmittag schluckweise trinken. Das beruhigt im Falle von Überreiztheit ein aufgewühltes Gemüt und fördert eine bessere Stimmung. Tut auch der Verdauung gut. www.kraeuterpfarrer.at
Majoran-Zweiglein (Origanum majorana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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