Entspannter leben

9. Januar 2021
Mit Gänsefingerkraut und Fenchel  Mit dem Sport ist das so eine Sache. Gerade im Winter verlocken Pisten und Hänge dazu, sich mit den Schiern oder einem Snowboard darauf herunter zu schwingen. Und gewiss tut die Bewegung, die dabei vollzogen wird, dem Körper gut. Doch alles sollte dabei mit Maß und Ziel durchgeführt werden, nicht ohne vorher die Glieder und Muskeln mittels Training auf die Herausforderungen einer Piste vorzubereiten. Ein Phänomen, das dann rund um diese sportlichen Aktivitäten auftritt, kann ein plötzlicher Krampf in den Waden oder Füßen darstellen. Daher möchte ich aus dem Angebot der Natur wieder einmal das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) und den Fenchel (Foeniculum vulgare) herausgreifen. Diese beiden Kräuter sind einerseits ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Vielfalt, die unsere heimische Flora aufweist und andererseits stellen sie eine Freude für viele Gartenliebhaber dar. Das Gänsefingerkraut ist ein ausgesprochener Kulturfolger. Es gedeiht auf nährstoffreichen Wiesen genauso wie auch auf brachen Flächen, die sich die Pflanzen nach Umgestaltung durch Menschenhand wieder zurückerobern. Zu den Inhaltsstoffen des Rosengewächses zählen unter anderem Flavonoide und Gerbstoffe. Beim Fenchel, einem Doldenblütler, sind es die ätherischen Öle, die sich vor allem in den Samenkörnern nachweisen lassen und die u. a. der menschlichen Verdauung gut tun. Bei den schon erwähnten Muskelkrämpfen kann es von Vorteil sein, beide Gewächse – bildlich gesprochen – unter ein Joch zu spannen und so das Wohlbefinden der Betroffenen vorwärts zu bringen. In einem alten Hausmittel kann man gezielt eine Entspannung und eine Lockerung des Muskelapparates ansteuern. Milch und Kräuter  Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Gänsefingerkrautes (auch als Anserine bezeichnet) nimmt man 2 Esslöffel voll, vom Fenchelsamen nur 1 Esslöffel. Beides zusammenmischen und 1/2 Liter Milch dazugießen. Alles miteinander kurz aufkochen. Dann abseihen und schluckweise trinken. Das kann sich als lindernd erweisen, wenn sich vermehrt Muskelkrämpfe einstellen. www.kraeuterpfarrer.at Von oben nach unten: Gänsefingerkraut oder Anserine (Potentilla anserina) & Fenchel, Blütendolde und Früchte (Foeniculum vulgare) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya