Ein Kraut für Verdauung und Blut
8. Dezember 2020 Die Kornblume hat ihre Vorteile
Die alten Klöster bergen viele wertvolle kulturelle Schätze. Darüber hinaus wurde das gelehrte und wissenschaftliche Schrifttum seit dem Mittelalter gehütet und aufbewahrt, wo es noch vieles aufzuarbeiten und zu entdecken gibt. Die schönen Handwerksarbeiten der Barockzeit sollen in dieser Aufzählung ebenso nicht fehlen. Unter den Paramenten meines Klosters Geras im Waldviertel findet sich der kostbare Kornblumen-Ornat. Mit liebevoll kompetenter Hand wurden darauf in den Brokat zusammen mit Ährengarben in regelmäßigen Abständen die herrlichen blauen Blumen eingestickt, weil sie die Himmelskönigin, die Gottesmutter Maria, symbolisieren, deren Feier uns heute gerade in Österreich einen freien Tag beschert. Die Kornblume (Centaurea cyanus) selbst zählt übrigens zur Familie der Korbblütler. Sie wurde schon seit langem für Heilzwecke verwendet, wobei man sich dabei bis heute der Blütenblätter des Gewächses bedient. In ihnen sind neben Glykosiden und Salizylsäureverbindungen noch Bitter- und Gerbstoffe enthalten. So kann man mit der Kornblume einen adstringierenden Effekt in Verbindung bringen, der sich u. a. auf den gesamten Verdauungstrakt und auf die mit ihm in Verbindung stehenden Organe positiv auszuwirken vermag. Daher möchte ich heute am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria einmal mehr auf die Kornblume verweisen, die sich durchaus unkompliziert in den Alltag integrieren lässt. Am besten nimmt man die Blütenblätter als Grundlage, um damit einen Tee aufzugießen. Durch den Farbstoff, der in den getrockneten Wuchsteilen enthalten ist, eignet sich dieses Gewächs zudem als Ergänzung zu verschiedensten Kräutermischungen. Auf jeden Fall wird dort, wo die Kornblume „mit im Spiel ist“ die Verdauung unterstützt und darüber hinaus erhält das Blut einen positiven Impuls von der Heilpflanze, weil es durchaus sinnvoll ist, auch den Reinigungsprozess des Organismus, der rund um die Uhr mithilfe des roten Lebenssaftes vollzogen wird, zu fördern.
Kornblumen-Tee
Von getrockneten Blütenblättern der Kornblume nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen kann man, wenn dies gewünscht ist, noch ein kleinwenig Honig dazugeben. Gerade dann, wenn man z. B. eine angeschlagene Verdauung hat, ist es ratsam jeweils morgens und am späten Nachmittag eine Tasse davon zu trinken. Kornblumen-Tee erweist sich übrigens auch als harntreibend und appetitanregend. www.kraeuterpfarrer.at
Kornblume (Centaurea cyanus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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