Zur Pflege der Mundschleimhaut
4. November 2020 Die Königskerze heranziehen
Sucht man nach einem Symbol, das einen aufrechten Charakter versinnbildlicht, so fallen mir dazu mehrere Möglichkeiten ein. Das Reich der Pflanzen kann sich dafür als reiche Fundgrube herausstellen. Denn bei den meisten verhält es sich so, dass ein aus der Erde sprossender Keim in der Regel dem Sonnenlicht zustrebt. In den Stämmen der Bäume etwa verfestigt sich dieser Prozess und wird zu einem wahren Anhaltspunkt. Mit ihrer Gestalt ist hingegen die Großblütige Königskerze (Verbascum thapsiforme) auch als eine Vertreterin der kleineren Gewächse auf der Wiese und in den Gärten eine nicht zu verachtende Darstellerin der Aufrichtigkeit. Sie wird nicht selten mannshoch und besticht im Hochsommer mit ihrer Blütenpracht, die sie in ein strahlend gelbes Kleid hüllt. Das ist dann auch die Zeit, um sich dieser Wuchsteile zu bedienen – sprich, die Blüten im Sonnenlicht zu pflücken und dann sorgsam zu trocknen. Sie weisen einen hohen Schleimgehalt auf und enthalten darüber hinaus Flavonoide, Saponine und ätherisches Öl. Seit jeher schrieb man der Königskerze eine entzündungshemmende Kraft zu. Das kann sich u. a. auf die Atemwege positiv auswirken. Ein sehr sensibler Bereich, auf den wir zeitweise vermehrt achten müssen, ist übrigens auch die Mundhöhle, die tagtäglich durch Speis und Trank, die dort in den Verdauungstrakt Eingang finden, herausgefordert wird. Und manchmal bilden sich eben entzündliche Herde, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Im Gegensatz dazu kann man sich in diesen Anliegen auch der Königskerze bedienen, die mit ihren Blüten die Energie der Sonne gesammelt und für uns in der warmen Zeit des Sommers verwandelt hat. Das kommt letztendlich ebenfalls der Mundhöhle zugute.
Tee zum Gurgeln
Von getrockneten Blüten der Königskerze nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und im noch annehmbar warmen Zustand zum Gurgeln verwenden. Das erweist sich als hilfreich, wenn sich z. B. Entzündungen im Bereich der Mundschleimhaut oder des Zahnfleisches gebildet haben. Man kann aber mit Königskerzen-Tee auch Spülungen durchführen, wenn man von Halsweh oder Heiserkeit geplagt wird. www.kraeuterpfarrer.at
Großblütige Königskerze (Verbascum thapsiforme) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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