Erfrischend und beruhigend zugleich

7. Oktober 2020
Ein Hausmittel mit Labkraut  Vorsorge wird allerorten großgeschrieben. Dazu gibt es einige Sprichwörter wie z. B.: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!“. Auf dem gesundheitlichen Sektor nennen wir das ein wenig anders: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ Nun, darin liegt viel Weisheit, die aus einer vernünftigen Lebensführung resultiert. Dennoch gilt es das so genannte Nachbetreuen ebenfalls nicht zu vergessen. Allein bei der Körperpflege ist dies meist so selbstverständlich, dass wir gar nicht mehr besonders drauf achten. Mit dem Gelben Labkraut (Galium verum) möchte ich diesen Aspekt wieder einmal mehr ins Licht rücken. Dieses Rötegewächs stellt schon von seinem natürlichen Standort her eine wohltuende sichtbare Begleitung dar. Gerade im Sommer blüht es über und über auf trockenem Wiesenboden, speziell auf Feldrainen und sonnigen Böschungen bzw. an Waldrändern. Sind die Blüten ganz geöffnet, dann verströmt es zusätzlich einen honigartigen angenehmen Duft. In diesem Heilgewächs sind neben organischen Säuren, Kieselsäure und Gerbstoffen auch ätherisches Öl und Flavonoide enthalten. Diese Tatsache kommt u. a. der Haut zugute, die auf vielfältige Weise beansprucht wird. Dies geschieht übrigens auch dann, wenn wir sie intensiv und länger mit Wasser in Berührung bringen wie etwa beim Schwimmen, Baden und Duschen. Danach ist es sinnvoll, die Körperoberfläche auch wieder zu pflegen, die sich vor allem nach einer gründlichen Reinigung als äußerst aufnahmefähig erweist. Jetzt im Herbst stehen uns getrocknete Kräuter zur Verfügung, die auf eine Aufbereitung warten. Das Gelbe Labkraut kann daher in einem guten Öl angesetzt werden. So hat man es dann für einige Zeit zur Verfügung, um an der Haut eine pflegende Nachbetreuung durchzuführen. Dieser Ansatz eignet sich übrigens auch als Massageöl. Labkraut-Ölansatz für die Haut  Von getrocknetem und feingeschnittenem blühenden Echten Labkraut nimmt man 100 g. In einem weißen Glasgefäß mit 1/2 Liter kaltgepresstem Olivenöl oder Mandelöl übergießen. 14 Tage lang verschlossen an einen Platz am Fenster stellen. Täglich einmal gut durchschütteln. Abschließend abseihen, den pflanzlichen Rückstand auspressen und das fertige Labkrautöl in handliche Fläschchen mit dunklem Glas abfüllen. Im Kühlen lagern. Dieses Kräuteröl eignet sich sehr gut, um die Haut nach einem Besuch im Schwimmbad, nach dem Duschen und Baden und selbst nach einer Rasur damit einzureiben. Das stärkt die Körperoberfläche und hat zudem einen erfrischenden Effekt. www.kraeuterpfarrer.at Gelbes oder Echtes Labkraut (Galium verum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya