Eine probate Begleitung
3. Oktober 2020 Die Blätter der Himbeeren
Vielseitigkeit ist eine begehrte Tugend. Gewiss braucht es auch auf vielen Sachgebieten begabte Spezialisten, die mit Wissen und technischer Fertigkeit anstehende Probleme beheben können. Aber dennoch kann es nicht schaden, einen breiten Horizont des Interesses und des damit verbundenen Geschicks aufweisen zu können. Die Pflanzen sind mitsamt ihren Wirkkräften ein gutes Beispiel dafür. Sehen wir uns nur die Himbeeren (Rubus idaeus) an. Sie wachsen im wahrsten Sinne des Wortes vor unserer Haustür. Entweder pflegt jemand im Garten sein eigenes Himbeerbeet oder man geht einfach in einen lichten naturbelassenen Wald. Dort gedeihen sie an vielen Stellen ohne Zutun des Menschen. Man braucht dann im Sommer zur Zeit der Reife nur die Sträucher aufsuchen, um sich gleich direkt der wohlschmeckenden Köstlichkeiten zu bedienen. Was schon vorher auf der Liste der Erntegüter steht, sind die grünen und voll ausgebildeten Blätter auf den Trieben. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, verschiedene Pflanzensäuren und auch Vitamin C. Am besten hat man diese Pflanzendroge in getrocknetem Zustand vorrätig, um sie das ganze Jahr über verwenden zu können. In Zeiten großer Hitze kann man die Himbeerblätter mit anderen erfrischenden Kräutern zusammenmischen und sie dann zu einem Tee aufgießen, der das Durstlöschen unterstützt. Nimmt man die Himbeerblätter als alleinige Zutat für einen Aufguss, so ist es möglich, verschiedene Beschwerden zu begleiten und die einerseits adstringierende und andererseits gleichzeitig entspannende Wirkung des Heilkrautes zum Tragen zu bringen. Das ist z. B. von Vorteil, wenn der Darm unter Blutungen leidet oder ein relativ harmloser vorübergehender Durchfall zu beklagen ist. Zu den Himbeerblättern kann man auch bei Gicht greifen oder falls ein Fieberschub es angezeigt erscheinen lässt, im Bett zu bleiben und zu schwitzen. Eine pflanzliche Unterstützung der Gesundheit hat viele Facetten und wirkt sich schließlich gut auf die gesamte Physis aus, wenn sie sensibel und verantwortungsvoll durchgeführt wird.
Tee aus Himbeerblättern
Von getrockneten und zerkleinerten Blättern der Himbeere nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und am besten ungesüßt trinken. 2 bis 3 Tassen reichen als Tagespensum. Dieser Tee eignet sich als stärkender Trunk für den Verdauungstrakt. Überdies wird dadurch auch das Immunsystem gefördert. www.kraeuterpfarrer.at
Himbeere, Fruchtzweig (Rubus idaeaus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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