Vorräte schaffen

14. September 2020

Gedörrte Zwetschken einlagern

Wir können von der Natur, die uns umgibt, so vieles lernen. Gerade im Herbst ist es angesagt, die Augen für die Vorgänge zu öffnen, die sich rund um uns abspielen. Die meisten Individuen der Vegetation sind nun schon merklich auf ihrem Rückzug. Sie verlagern ihre Kräfte nun wieder mehr in ihre Wurzeln. So können sie besser im nächsten Frühjahr durchstarten. Die Obstbäume bringen die Früchte zur Reife, damit andere etwas davon haben. Dazu zählen auch die Zwetschkenbäume (Prunus domestica), die ihre tiefblauen Gaben zu Boden fallen lassen. Gerne verkoste ich diese, wenn sie süß und saftig sind. Und das tut wiederum meiner Verdauung gut. Für uns alle gilt es wohl, eine vitale Konstitution des Magens und zugleich des Darmes anzustreben und diese zu erhalten. Obst spielt in dieser Hinsicht eine äußerst bedeutende Rolle. Die Zwetschken, die schon seit längerer Zeit von manch exotischen Früchten von den Haushalten verdrängt wurden, dürfen aber nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind uns sicher näher als viele andere Köstlichkeiten dieser Art, die, bevor sie auf unserem Tisch landen, bereits die Erfahrung eines Fluges oder einer weiten Schifffahrt hinter sich haben. Zwetschken enthalten viele wertvolle Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Diese sollten wir uns auch für die nächsten Monate sichern, um einen gesunden Vorrat im eigenen Haus zu haben. Sowohl im Backrohr als auch in eigenen Dörrautomaten ist es möglich, die frisch geernteten und aufgeschnittenen Köstlichkeiten bei ca. 50 bis 60°C zu dörren. Wer das noch nicht getan hat, kann sich gewiss einen guten Rat aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis dazu holen. Zwetschken in getrockneter Form sorgen u. a. auf natürliche Weise dafür, dass unsere Nahrung von der Aufnahme bis zum Ausscheiden in rechter Weise vorankommt.

Für einen trägen Darm

20 Stück Dörrzwetschken über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag aufkochen und dann durch ein Sieb treiben. Zu dem so entstandenen Brei fügt man 2 Esslöffel Weizenkleie hinzu und verrührt beides gut miteinander. Um die Verdauung zu unterstützen und einen harten Stuhl aufzuweichen, nimmt man den Tag über jede Stunde einen Esslöffel voll davon ein. Dadurch wird eine Darmträgheit vermindert und der Organismus gleichzeitig mit Vitaminen versorgt. www.kraeuterpfarrer.at Zwetschken (Prunus domestica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya