Raue und aufgesprungene Hände

20. Juni 2020

Mit Weinlaub pflegen

Nimmt man das Wort „Kosmetik“ in den Mund, so tauchen vor dem geistigen Auge wahrscheinlich herausgeputzte Gesichter auf, die geschminkt sind und wo der Teint der Haut durch passende Lotionen aufgebessert wurde. Die gestylte Frisur kommt dann auch noch hinzu. Nun, ein gutes Aussehen ist sicher nicht zu verachten. Das verschönert wie von selbst den öffentlichen und privaten Umgang miteinander. Doch die Pflege der Haut ist vor allem dann angesagt, wenn diese durch verschiedenste Arbeiten und Tätigkeiten stark beansprucht wird. Meist sind es in erster Linie die Hände, die als erste darunter zu leiden beginnen. Die Weinreben (Vitis vinifera), die in ihrer seit Jahrtausenden kultivierten Form als Weinstöcke auch hierzulande zum Prägemerkmal vieler Landschaften dazugehören, sind nun in saftigem Grün anzutreffen und bereiten sich bereits auf ihre fruchtbringende Phase vor, die in der Lese ihren Höhepunkt hat. Ich denke, die meisten von uns sind schon gespannt, wie denn der heurige Jahrgang des Weines ausfallen wird. Doch bleiben wir vorerst bei den Blättern der Reben. Sie enthalten u. a. Flavonoide und Tannine. Die angewandte praktische Naturheilkunde weiß seit vielen Generationen um die Vorteile, die in den grünen Wuchsteilen der Weinkulturen gespeichert sind. Und davon profitiert vor allem die Haut. Es ist also daher möglich, die Hände, die eine raue Haut aufweisen oder deren Außenschicht aufgrund von übermäßigem Kontakt mit Wasser oder scharfen Substanzen aufgesprungen ist, mit pflanzlicher Hilfe zu pflegen und wiederum sanfter und geschmeidiger werden zu lassen. Dazu kann man das Weinlaub dementsprechend aufbereiten. Hat man einen direkten Draht zu Winzern oder wächst ein Weinstock im eigenen Garten, der groß genug ist, sollte diesem Ansinnen nichts im Wege stehen.

Weinblätter aufkochen

Von frisch abgeschnittenen Weinblättern und -ranken, die man zerkleinert, nimmt man 35 g und kocht sie in 1 Liter Wasser gut auf. Dann abseihen und die Hände bei möglichst warmer Temperatur darin gründlich baden. Anschließend die Nässe von alleine an der Luft trocknen lassen, damit die Wirkstoffe auf der Haut verbleiben. Hilft mit, eine raue und aufgesprungene Haut wieder weicher und geschmeidiger werden zu lassen. www.kraeuterpfarrer.at Weintrauben weiß (Vitis vinifera) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya