Aufbauender Ansatz

30. Mai 2020

Die Alantwurzel in Wein

Eben noch ging ich durch die Ausstellungszimmer unseres Stiftes, die wir nun auch wieder unseren Besuchern unter den gegenwärtigen Bedingungen zugänglich machen dürfen. Die Abtei Geras ist in allen Himmelsrichtungen von Gärten umgeben, die der klösterlichen Anlage einen besonderen Reiz verleihen. Im Süden liegt der Kräutergarten, der für die kommende Saison von Kundigen auf Vordermann gebracht wird. Im Zuge meines Schlenderns reichte ein kurzer Blick aus den Fenstern der so genannten Bischofszimmer, um zu sehen, wie prächtig der Alant (Inula helenium) auf seinem angestammten Platz im Kräuterbeet bereits gediehen ist. Mit seinen kräftigen und behaarten Blättern ist er schließlich neben den anderen oft kleiner gewachsenen grünen Individuen auch schwer zu übersehen. Der Alant zählt zu den Korbblütlern und hat – wie schon gesagt – eine stattliche Gestalt, die mehr als mannshoch ausfallen kann. Wenn man schon eine derartige Größe besitzt, darf auch das stützende und tragende Element nicht fehlen. Kein Wunder, dass die Wurzel des Heilgewächses dementsprechend kräftig ausgebildet ist. Zu den Inhaltsstoffen des unterirdischen Wuchsteiles zählen u. a. das leicht verdauliche Inulin, ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe, Kampfer und Pektin. Generell hat man in der Tradition der pflanzlichen Naturheilkunde den Alant vor allem verwendet, um einerseits die Lunge bei Entzündungen zu unterstützen und ebenso dem Magen- und Darmtrakt eine Hilfe zukommen zu lassen. Für mich versinnbildlicht der Alant vor allem Stärke und Festigkeit. Daher möchte ich heute dazu einladen, diese Pflanze dazu zu verwenden, um sich selbst aufrichten und stärken zu lassen, wenn man sich schwach und erschöpft fühlt. Eine Möglichkeit ist es, ihn zusammen mit Wein anzusetzen und ihn so in äußerst geringen Dosen zu konsumieren.

Zubereitung von Alantwein

Von gut gereinigter Alantwurzel nimmt man ein Stück und schneidet dieses in Scheiben. Davon benötigt man die Menge von 40 g, übergießt diese Wurzeldroge mit 1/16 Liter 70%igem Ansatzalkohol. 24 Stunden lang zugedeckt ziehen lassen. Dann das Ganze in 1 Liter Weißwein in einem Glasgefäß 8 Tage ansetzen. Zuletzt abseihen, die Wurzelstücke auspressen, die gesamte Flüssigkeit filtrieren und abfüllen. Kühl lagern. Bei Schwächezuständen und Phasen der Erschöpfung jeweils 1 Stamperl voll vor der Hauptmahlzeit einnehmen, um neue Kraft zu schöpfen. www.kraeuterpfarrer.at Alant mit Wurzel und Details (Inula helenium) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya