Pflegehilfe und Hauttonikum

28. Mai 2020

Die Kalmuswurzel

Angesichts der hinter uns liegenden und bisher gemeisterten Wochen und Monate hat sich unser Leben sehr verändert. Verschiedenste Gesichtspunkte der Alltagsbewältigung sind nun vermehrt in den Blickwinkel getreten, wie etwa der öffentliche Verkehr im eigenen Land und auch zwischen Ländern und Kontinenten. Damit verbunden war auch der Transport von helfenden Kräften in der Erntearbeit und vor allem in der häuslichen Alten- und Krankenpflege. Somit möchte ich heute eine natürliche Gabe beschreiben, die auch diesen erwähnten Bereich tangieren kann: der Kalmus (Acorus calamus). Ursprünglich war er in Asien beheimatet, wo sehr alte Quellen bereits aus der Antike von einem wirkungsvollen gesundheitsfördernden Gebrauch sprechen. Man kann davon ausgehen, dass die Sumpfpflanze im 17. Jahrhundert auch auf dem europäischen Kontinent heimisch war, da sie über den Handel immer weiter nach Westen ausgebreitet wurde. Der Kalmus liebt die Nähe des Wassers, was ihn auch dazu geeignet macht, ihn ins Sortiment jener Gewächse aufzunehmen, die man an ein Biotop im eigenen Garten pflanzt. In den Rhizomen, die dieses Heilkraut etwa daumenstark ausbildet, sind wertvolle Bitterstoffe, ätherische Öle und u. a. auch Terpene enthalten. So gesehen kann man die Wirkstoffe auf verschiedene Bereiche der Physis hin adressieren. Das betrifft etwa die Verdauung mit Magen und Darm, die schmerzlichen Symptome, die etwa bei Rheuma auftreten oder eben auch die Haut. Zu den häufigen Sorgen, die rund um bettlägerige und somit wenig bis gar nicht mobile Personen entstehen, zählt das so genannte Wundliegen. Um dieses möglichst lang hintanzuhalten, gilt es einerseits, die Konstitution der Haut zu festigen und zugleich deren Durchblutung zu fördern. Genau zu diesen oft drängenden Fragen möchte ich ein Hausmittel aufzeigen, das man als begleitende Maßnahme zu Hilfe nehmen kann.

Die Durchblutung der Haut steigern

In 1 Liter naturreines Olivenöl gibt man ca. 250 g von geschälter und kleingeschnittener Kalmuswurzel. In einem verschlossenen Gals 14 Tage an einen sonnigen Platz am Fenster stellen. Täglich einmal durchschütteln. Zuletzt abseihen und die Wurzelrückstände zusätzlich auspressen. Das Kalmusöl in Fläschchen füllen, kühl und lichtgeschützt lagern. Das so gewonnene Öl kann man als vorbeugende Einreibung der durch etwaiges Wundliegen gefährdeten Hautpartien anwenden. Ebenfalls geeignet bei Rheuma- und Muskelschmerzen. www.kraeuterpfarrer.at Kalmuswurzel und Blütenstand (Acorus calamus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya