Die Gunst der Zeit

27. April 2020

Wildrosen und ihre Blüten

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Das Crescendo des Wachstums wird jäh beschleunigt durch unerwartet viel Menge an Sonnenschein und der damit verbundenen Wärme. Dass ebenso die Trockenheit zu einem Problem für Wald und Feld wird, steht wohl außer Frage. Aber ich möchte heute auf eine Pflanze verweisen, die eher im Abseits etwaiger agrar- und forstwirtschaftlicher Überlegungen steht, obwohl ihre Anwesenheit gerade in unserer Kulturlandschaft gesichert werden sollte. Unter den verschiedenen Arten der Wildrosen ist wohl die Hundsrose (Rosa canina) die häufigste und am weitesten verbreitete. Hohlwege, Feldraine und Waldränder sind ihre bevorzugten Standorte. Sie erfüllt für die Tierwelt – und hier wiederum speziell für die Vogelwelt – eine wichtige Schutzfunktion. Die Hundsrose bietet dabei sowohl einen gesicherten Rückzug, eine Brutstätte und zudem einen Futterplatz für die gefiederten Freunde. Wer offenen Auges durch die Landschaft geht, kann dies alles entdecken. Sobald die wilden Rosen blühen, kann man sich der Blütenblätter bedienen, sie abzupfen und zu Hause an einem sauberen Ort gründlich trocknen. Die Inhaltsstoffe dieser Droge setzen sich vor allem aus Gerbstoffen, ätherischem Öl und Pektin zusammen. Das heißt, man kann sie zum Nutzen unserer Gesundheit aufbereiten. Jetzt in der beginnenden warmen Wetterperiode kann es leicht vorkommen, dass manche wiederholt von leichten Schwindelgefühlen heimgesucht werden. Oder man muss sich mit Kopfweh herumschlagen, das einen daran hindert, voll aktiv und wahrnehmungsfähig zu bleiben. Überdies kann die Hundsrose auch einen Beitrag liefern, um die Tätigkeit der Leber und der Galle positiv zu beeinflussen. Alles in allem sollte man also an den blühenden Rosensträuchern in der freien Natur nicht achtlos vorübergehen. Immerhin ist dieses Angebot eine Möglichkeit, um für uns selbst etwas Gutes zu tun.

Blütenblätter-Tee

Von voll aufgeblühten Hundsrosenblüten pflückt man die rosa Kronblätter und trocknet sie gründlich durch. Um einen Tee damit aufzugießen, nimmt man davon 2 Teelöffel voll für 1/4 Liter kochendes Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Bei Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen und auch bei übermäßigen Monatsblutungen kann man davon jeweils in der Früh und am Abend 1 Tasse als begleitende Maßnahme zu den Beschwerden trinken. www.kraeuterpfarrer.at Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya